Vorbereitungen für Bildungsvolksbegehren

Androsch sieht erste Erfolge

Für das Frühjahr hat der Industrielle Hannes Androsch ein Volksbegehren, für Reformen an Schulen und Universitäten angekündigt. Am Montag sollen 100 Beteiligte zu Wort kommen und dann die endgültigen Forderungen formuliert werden. Einige Erfolge seiner Initiative sieht Hannes Androsch aber schon jetzt.

Morgenjournal, 05.01.2011

"Erste gute Ergebnisse"

Anfang November hat Hannes Androsch das Bildungsvolksbegehren offiziell angekündigt. Und alleine diese Ankündigung habe schon einiges bewirkt, sagt er. So sei nun klar, dass die Landeshauptleute entgegen anderslautenden Behauptungen doch nicht einhellig für eine Verländerung des Schulsystems seien, so Androsch: "Und zum Zweiten hat man erreicht, dass die Regierung erklärt hat, 2011 zum Jahr der Bildung und der Bildungsreform zu machen. Ich meine, dass das schon erste ganz gute Ergebnisse sind", die aber natürlich auch auf das schlechte Abschneiden bei der PISA-Studie zurückzuführen sind.

"Breiter Konsens nötig"

Die Vorbereitungen zum Bildungsvolksbegehren sind jedenfalls im Gange: Für kommenden Montag hat Androsch knapp 100 Vertreter, die sich mit Bildung beschäftigen, nach Wien eingeladen: Kindergartenpädagoginnen, Lehrer, Eltern, Schüler, Studenten, Erziehungswissenschaftler. "Um deren Meinung und Vorstellungen und Zielsetzungen einzuholen", so Androsch. Daraus solle dann die konkrete Formulierung für das Volksbegehren herausgearbeitet werden. In der Bildung brauche man "einen breiten Konsens im ganzen Land und über alle Parteigrenzen hinweg". Das hätten die Finnen vorgezeigt, so Androsch.

Zumindest 100.000 Unterschriften

Um ein Volksbegehren beantragen zu können, braucht Androsch rund 8.000 Unterstützungserklärungen. Die will er im Laufe des Februars beisammen haben. Das Volksbegehren selbst soll dann im Frühjahr stattfinden. Auf ein Ziel will sich Androsch dabei nicht festlegen. Damit das Volksbegehren im Parlament behandelt wird, braucht es 100.000 Unterschriften. Zumindest dieses Ziel dürfte das Bildungsvolksbegehren in jedem Fall erreichen, so wie fast alle der bisher 32 Volksbegehren. Nur das Pro-Motorrad-Volksbegehren hat 1995 diese Hürde nicht geschafft.