Rückfahrtickets nur mehr zwei Tage gültig
ÖBB verärgert Kunden
Im Winterfahrplan der ÖBB steht erneut eine Neuerung an, die einige Kunden verärgert. Rückfahrtickets gelten nicht mehr einen Monat, sondern nur mehr zwei Tage. Wer die Rückfahrt verpasst, für den ist auch das Geld weg. ÖBB-Chef Christian Kern hat nun angeordnet, die Maßnahme noch einmal zu überprüfen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 05.01.2011
Fahrgastinitiativen erbost
Der Winterfahrplan der ÖBB hat das Zeug, die Bahnkunden ordentlich zu verärgern. Schon, dass in den Zügen keine Tickets mehr gekauft werden können, hat für Proteste gesorgt. Jetzt erbost die Kunden, dass die Rückfahrtickets nicht mehr einen Monat, sondern nur mehr zwei Tage gelten. Wieder eine Aktion zur Kundenvertreibung, ärgern sich einige Fahrgastinitiativen. Planung ist alles, dürften sich hingegen die ÖBB gedacht haben: Wer mit der Bahn verreist, muss auch wissen, wann er zurückfährt.
Evaluierung der Maßnahme
Allerdings hält ÖBB-Chef Christian Kern diese Maßnahme offenbar auch nicht für die beste Idee. Er hat nun eine Überprüfung im ersten Quartal angeordnet, sagt ÖBB-Sprecher Michael Wimmer: "Aufgrund der Beschwerden hat Christian Kern eine Evaluierung dieser Maßnahmen angeordnet. Für Christian Kern steht die Kundenorientierung natürlich an oberster Stelle."
Regelung gilt bereits
Solange überprüft wird, gilt jedenfalls die neue Regelung. Grundsätzlich begründen die ÖBB die verkürzte Gültigkeitsdauer der Rückfahrtickets damit, dass es in der Vergangenheit systematischen Missbrauch gegeben habe. Tickets wurden oft mehrmals verwendet, sagt Wimmer: "Es ist sehr oft vorgekommen, dass auf Grund der gut besetzten Züge der Zugbegleiter ein Ticket noch nicht entwerten konnte. Dieses Ticket ist dann ein zweites Mal oder öfter verwendet worden. Das hat einen erheblichen finanziellen Nachteil für die ÖBB zur Folge."
"Für ehrliche Fahrgäste keine Änderung"
Diese schwarzen Schafe hätten den ÖBB keine andere Wahl gelassen, als die Gültigkeitsdauer der Tickets zu verkürzen, sagt Michael Wimmer: "Es ist natürlich so, dass keine Maßnahme, die Kunden verärgert, bei uns Freude auslöst. Wir sind den Steuerzahlern verpflichtet, dass wir hier nicht schwarzen Schafen die Gelegenheit geben sich auf Kosten anderer zu bereichern." Außerdem ändere sich für die ehrlichen Fahrgäste nichts. Bei den online gekauften Tickets gelte die Zwei Tages-Frist schließlich auch.