Nach den Terroranschlägen
Koptisches Weihnachtsfest friedlich verlaufen
Friedlich verlaufen ist am Donnerstag das orthodoxe Weihnachtsfest in Ägypten. Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen feierten die koptischen Christen allen Drohungen zum Trotz. Weltweit waren die Behörden bemüht weitere Terroranschläge zu vermeiden. In der Neujahrsnacht wurden 23 koptische Christen bei einem Anschlag in Alexandria getötet.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 07.01.2011
Kirchen waren voll
Trotz anhaltender Drohungen gegen die koptischen Christen waren die Kirchen in Ägypten voll. Auch zahlreiche Moslems nahmen an der Weihnachtsfeier teil, um ihre Solidarität mit der christlichen Minderheit zu demonstrieren, so auch die beiden Söhne des ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak. Noch nie waren die Sicherheitsvorkehrungen für die christliche Weihnachtsfeier so hoch.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen
Vor den Kirchen des Landes waren die Straßen abgeriegelt. Tausende Sicherheitskräfte und intensive Sicherheitschecks sollten ein weiteres Blutbad verhindern. Bei einem brutalen Selbstmordanschlag in Alexandria sind in der Neujahrsnacht 23 koptische Christen getötet worden, als Drahtzieher gilt Alkaida. Doch der Anschlag könnte auch als bisheriger Höhepunkt einer sich verschlechternden Beziehung zwischen Moslems und Christen in Ägypten gesehen werden.
"Die religiös motivierte Gewalt in Ägypten nimmt zu und die koptischen Christen fühlen sich immer mehr an den Rand gedrängt und angreifbar. Sie haben das Gefühl, dass der Staat sie nicht schützt", erklärt der ägyptische Menschenrechtsaktivist Hossam Bahgat.
Anschlag verhindert
Die meisten Gläubigen erschienen zur Weihnachtsfeier in schwarzer Trauerkleidung. Nicht nur über die Weihnachtsfeierlichkeiten in Ägypten warf der jüngste Terroranschlag seine Schatten. Weltweit waren die Sicherheitsvorkehrungen für koptische Christen hoch. Australien meldete zahlreiche Terrordrohungen gegen die koptische Gemeinde. In der irakischen Stadt Mosul konnte nach Angaben der Behörden ein geplanter Anschlag auf eine Kirche vereitelt werden.