Südsudan: Volksabstimmung über Unabhängigkeit

8. April 2017, 21:58

Die Volksabstimmung ist Teil des Friedensabkommens aus dem Jahr 2005, das einen über 20 Jahre dauernden Bürgerkieg beendete, in dem mindestens zwei Millionen Menschen ums Leben kamen. Vier Millionen Menschen haben sich für die Volksabstimmung registrieren lassen.

"Wahlkarte bedeutet Freiheit"

Ab Sonntag werden die Wahllokale im ganzen Land für eine Woche geöffnet sein. Abjen Garang, ein Spediteur aus Dschuba zeigt stolz seine Stimmkarte her: "Hier ist meine Stimmkarte. Seit ich sie abgeholt habe trage ich sie immer in der Brusttasche, direkt am Herzen. Ich bin während dem ersten Bürgerkrieg zur Welt gekommen und in der Zeit des zweiten Bürgerkriegs aufgewachsen. Diese Karte garantiert, dass es keinen weiteren Krieg mehr gibt. Diese Karte bedeutet Freiheit."

Skepsis bleibt

Seit der sudanesische Präsident Omar Bashir jüngst verkündete, er würde einen unabhängigen Südsudan akzeptieren, kennt die Euphorie unter der Bevölkerung keine Grenzen mehr. Dennoch, ein bisschen Skepsis ist geblieben: Es kursiert das Gerücht, das der Norden versuche, registrierten Wählern die Stimmkarten abzukaufen, um das Ergebnis zu verfälschen.

Südsudanesen kehren zurück

In den letzten Wochen und Monaten sind 10.000 im Norden des Landes lebende Südsudanesen nach Dschuba zurück gekehrt. Aus Hoffnung auf einen unabhängigen Staat, oder aus Angst vor Vergeltungsaktionen. Doch auch Flüchtlinge von Übersee kehren zurück.