Das internationale Jahr der Chemie

Die größten Chemikerinnen und Chemikern

2011 ist das internationale Jahr der Chemie. Wissen aktuell wird aus diesem Anlass in einem Jahresschwerpunkt jede Woche mindestens eine Frage zur Chemie stellen.

Heute beantwortet Adolf Mikula von der chemischen Fakultät der Universität Wien die Frage nach den größten Chemikerinnen und Chemikern.

"Als erstes möchte ich die Marie Currie erwähnen, ihr Hauptarbeitsgebiet war die Radioaktivität. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Currie, erhielt sie 1903 den Nobelpreis für Physik und 1911 für die Entdeckung und Reindarstellung des Elements Radium, den Nobelpreis für Chemie. Ihre größte Leistung besteht aber darin, dass sie ein Vorbild für viele Frauen wurde. Durch ihre wissenschaftliche Leistungen und besonders durch ihr Auftreten öffnete sie viele Türen für die Frauen. Als nächste möchte ich Linus Pauling erwähnen. Wissenschaftlich beschäftigte sich Pauling mit der Röntgenstrukturanalyse von biologischen Materialien. Seinen größten Einfluss auf die Chemie hatte er jedoch mit seinem Buch "Die Natur der chemischen Bindungen". Für diese Arbeit erhielt er 1954 den Nobelpreis für Chemie. Seinen wichtigsten Einfluss auf die Gesellschaft hatte er jedoch durch sein Eintreten für einen Atombombenversuchsstopp. Für seinen Einsatz für den Frieden erhielt Pauling 1962 den Friedensnobelpreis. Als letzten Wissenschaftler würde ich Paul Krutzen nennen. Paul Krutzen stammt aus Amsterdam und er beschäftigt sich mit der Chemie der Atmosphäre und wies schon 1970 nach, dass Stickstoffoxide Ozon zerstören können. Außerdem war Krutzen an der Entdeckung beteiligt, dass durch Fluorkohlenwasserstoffe, sogenannte FCKWs, in der Stratosphäre, dass uns vor UV-Strahlen schützende Ozon abgebaut wird. Für diese Arbeit erhielt er zusammen mit Molina und Rouland 1995 den Nobelpreis für Chemie", sagt Adolf Mikula.