70.000 Unterstützer auf Facebook
Budapest: Demo gegen Mediengesetz
Vor dem Parlament in Budapest haben gestern Abend rund 10.000 Menschen gegen das umstrittene ungarische Mediengesetz demonstriert, das zu Jahresbeginn in Kraft getreten ist. Das Gesetz wird von vielen im In- und Ausland als Gefahr für die Pressefreiheit empfunden, weil eine regierungstreue Medienbehörde existenzgefährdend hohe Strafen gegen Medien verhängen kann.
8. April 2017, 21:58
Pressefreiheit gefordert
Auf einer kleinen Bühne vor dem Parlament verliest die bekannte Schauspielerin Dorka Gryllusz vor rund 10.000 Menschen die Forderungen der Demonstranten. Sie verlangen eine sofortige und grundlegende Überarbeitung des Gesetzes, eine Garantie für die Pressefreiheit, den uneingeschränkten Schutz des Redaktionsgeheimnisses, sowie Mitsprache bei der Neugestaltung des Mediengesetzes.
Morgenjournal, 15.01.2011
Keine westlichen Standards
"Im Westen gibt es andere Standards.", sagt ein Demonstrationsteilnehmer. "Ich finde was bei uns jetzt passiert ist westlich von Weißrussland nicht salonfähig."
Aufruf und Unterstützung via Facebook
Zu der Kundgebung hatten zivile Organisationen aufgerufen, die ihren Aufruf über die Internetplattform Facebook verbreiteten. Fast 70.000 Facebook-Nutzer hatten ihre Solidarität mit den Demonstranten zum Ausdruck gebracht.
Schlechter Eindruck Ungarns im Ausland
Die meisten sind überzeugt, dass Ungarns Image im Ausland schweren Schaden genommen hat. "Das Mediengesetz hat extrem geschadet, wir hoffen, dass wir mit dieser Demo die Fehler der Regierung korrigieren können."
Die Kundgebung auf dem Kossuth-Platz vor dem Parlament war nach einer halben Stunde zu Ende und ist friedlich verlaufen.
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