Gegen Schiiten in Kerbala

Neue schwere Anschläge im Irak

Wieder schwere Terroranschläge im Irak. In Kerbala, der heiligen Stadt der Schiiten, wurden bei mehreren Bombenanschlägen mindestens 25 Menschen getötet. Die irakischen Behörden machen Al-Kaida-nahestehende Gruppen für den Anschlag verantwortlich.

Abendjournal, 24.01.2011

Zwei Anschläge in Kerbala

Die erste Autobombe explodierte am frühen Morgen, auf einem Busparkplatz in einem östlichen Vorort von Kerbala. Wenige Stunden später aber dann eine zweite Explosion: diesmal am Südrand der Stadt. Die Bilanz: mindestens 25 Tote, Dutzende Verletzte.

Der Anschlag auf schiitischen Pilger ereignete sich an einem ihrer höchsten Feiertage, hunderttausende Gläubige waren deshalb aus dem ganzen Land in die für sie heilige Stadt Kerbala gekommen.

Al-Kaida als Drahtzieher

Die irakischen Behörden vermuten Al-Kaida-Gruppierungen hinter den Anschlägen heute. Sie gelten auch als Drahtzieher der verheerenden Selbstmordanschläge von vergangener Woche auf irakische Polizeirekruten. 45 Menschen waren ja damals ums Leben gekommen.

Lage destabilisieren

Ziel all dieser Anschläge ist es, die Lage im Irak zu destabilisieren. Erst im Dezember konnte nach monatelangen zähen Verhandlungen eine neue irakische Regierung zustande kommen. Eine Allparteienregierung, die die komplizierten politischen Machtverhältnisse im Land widerspiegeln soll. Terroranschläge auf Polizei oder schiitische Pilger gefährden diese mühsam erreichte Machtbalance enorm.