Im Zeit-Raum: Bill Drayton

Mit sozialem Unternehmergeist die Welt verändern -der Ashoka-Gründer Bill Drayton im Gespräch mit Johannes Kaup. In englischer Sprache.

Bill Drayton ist ein Freund der großen Visionen. Vor 30 Jahren begann er mit der von ihm ins Leben gerufenen Netzwerk-Organisation Ashoka. Sie hat sich nichts weniger zum Ziel gesetzt, als die Welt zu verändern.

1963 fuhr Drayton zusammen mit Freunden in einem VW-Bus von München nach Indien, um sich von den Ideen Gandhis und dessen Konzept des gewaltfreien Widerstandes inspirieren zu lassen. Seine 1980 in Indien gegründete Organisation nannte er Ashoka. Das Wort kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "das aktive Überwinden von Missständen".

Heute ist Ashoka die größte internationale Non-Profit-Organisation zur Förderung des sozialen Unternehmertums. Ein "social entrepreneur" ist eine Person, die - als Gegenstück zum kommerziellen Unternehmer - mit innovativen, replizierbaren Konzepten gesellschaftliche Probleme löst.

Die sogenannten Ashoka Fellows sind ausgewählte Stipendiaten, die von Ashoka finanzielle Unterstützung und Beratung und Anschluss an Netzwerke erhalten, um ihre Projekte zu verwirklichen und zu verbreiten. Manche von ihnen entwickeln Projekte im Laufe der Zeit zu profitablen Unternehmungen. Sie reinvestieren ihre Gewinne aber wieder, um einen sozialen Mehrwert zu erreichen. Die "zivile" und die wirtschaftliche Welt finden auf diesem Weg zusammen, was zur Globalisierung der Ideen der "social entrepreneurs" und letztlich zur Veränderung der Welt beiträgt.

Seit der Gründung im Jahr 1980 gibt es in über 70 Ländern der Welt bereits 3.000 Ashoka-Fellows. Der prominenteste ist der 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Unternehmer Muhammad Younous. Er ist zugleich Gründungsmitglied der Global Academy von Ashoka. Bill Draytons Organisation kann eine lange Liste von erfolgreichen Engagements im Bereich Bürgerinitiativen, wirtschaftliche Entwicklung, Umwelt, Gesundheit, Menschenrechte und Bildung vorweisen. Die Auswahl reicht von einer Initiative, die sich für die Verbreitung von Mikro-Wasserkraftwerken in ärmeren Gebieten Indonesiens einsetzt, über einen Unternehmer, der ein Netzwerk zur Verteilung von Medikamenten in guatemaltekischen Dörfern installiert hat, bis zu einem dänischen Telekom-Spezialisten, der ein Programm zur Förderung von Autisten betreibt.

Der 1943 in New York geborenen Bill Drayton studierte Wirtschaft und Recht an den Universitäten Harvard, Oxford und Yale. Nach ersten Arbeitserfahrungen bei McKinsey wechselte er in die nationale Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency). Er hält Gastvorlesungen an den Universitäten Stanford und Harvard. 2005 wurde er als einer von "America`s 25 best leaders" ausgezeichnet.

Text: Johannes Kaup

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Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Wiener Zeitung und mit TW1, unterstützt von der ´Essl Foundation.

Service

Im Zeit-Raum: Bill Drayton
Donnerstag, 24. März 2011
18:30 Uhr
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