Soll Firmengründung erleichtern

Jungunternehmer für "GmbH light"

In Österreich sich im Vorjahr mehr als 29.000 neue Unternehmen gegründet worden. Damit es künftig noch mehr werden, brauchen Jungunternehmer besser Rahmenbedingungen, sagt die Wirtschaftskammer und fordert Steuererleichterungen für Investoren und die Einführung der "GmbH-light".

Nachrichten, 30.01.2011

Anderswo schon üblich

Junge Unternehmen sind wie Pflanzen, sagt Markus Roth, Vorsitzender der jungen Wirtschaft: Sie müssen gehegt und gepflegt werden. Und "wir brauchen auch bei uns einen Wachstumsbeschleuniger". Dieser Wachstumsbeschleuniger wäre die "10.000-Euro-GmbH", erklärt Roth - also eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, für die der Gründer nur 10.000 Euro Stammkapital einbringen muss statt derzeit 35.000 Euro.

Diese Form der "GmbH light" sei in anderen Ländern, wie Deutschland oder Großbritannien bereits üblich. In Österreich wehre sich die Politik noch dagegen, so Roth: "und das verstehe ich nicht. Wenn wir jetzt sagen, wir sind die Pflanzen, dann sind das die Wühlmäuse, die uns die Wurzeln wegfressen. Und das kann's nicht sein."

Freibetrag mit großer Wirkung

Zum Wachsen brauchen Jungunternehmer vor allem Kapital. Das würde reichlicher fließen, wenn private Investoren Steuervorteile bekämen. Konkret fordert die Wirtschaftskammer einen Freibetrag von 50.000 Euro für Beteiligungen, der dann über fünf Jahre von der Steuer abgesetzt werden kann. Die Wirkung wäre groß, rechnet der Chef der KMU-Forschung, Peter Voithofer, vor: "Selbst wenn nur 500 Investoren jährlich dies in Anspruch nehmen würden, könnten den Betrieben 25 Millionen Euro Eigenkapital zugeführt werden, natürlich mit einer entsprechenden Hebelwirkung für die Investitionen." Und für den Staat würde sich diese Regelung ab dem dritten Jahr rechnen, sagt Voithofer, denn wettbewerbsfähige Unternehmen zahlten auch mehr Steuern.