Halbe Milliarde Euro für Polbank

Bankdeal von Raiffeisen in Polen

Die Raiffeisen Bank International (RBI) kauft die Polbank in Polen. Verkäufer der Anteile ist die griechische Eurobank EFG. Der Erwerb der Polbank durch RBI hängt noch von den Genehmigungen der EU-Aufsicht sowie den Aufsichtsbehörden in Warschau und in Athen ab.

"Stärkung der gesamten Organisation"

RBI-Vorstandschef Herbert Stepic im Mittagsjournal-Interview am 04.02.2011 mit Michael Csoklich

"Vorteile überwiegen die Risiken"

In einem ersten Schritt will RBI 70 Prozent übernehmen. Der Barkaufpreis dafür liegt bei 490 Millionen Euro, fällig wird die Summe spätestens in einem Jahr, dann sollen die Polbank mit ihren 800.000 Kunden und die Raiffeisen Bank Polska fusionieren. Als großen Vorteil der Zusammenlegung bezeichnet RBI-Vorstandschef Herbert Stepic die Zusammenlegung einer Bank, die auf Geschäftskunden abzielt, mit einer Privatkundenbank. Stepic erwartet sich eine Stärkung der gesamten Organisation. Die Vorteile würden die Risiken eindeutig überwiegen. Die Eigenkapitalquote werde sich durch den Pol-Kauf von 9,7 auf 9,1 Prozent reduzieren, das sei aber immer noch mehr als die RBI haben müsste.

Finanzminister profitiert

Dass die RBI den Polen-Deal mit dem Partitionskapital der Republik finanziert, bestreitet Stepic. Eine vorzeitige Rückzahlung dieses Kapitals sieht Stepic aber "aus derzeitiger Sicht" nicht. Er glaubt auch nicht, dass der Finanzminister daran interessiert wäre. Schließlich zahle RBI dafür jährlich 140 Millionen Euro an Zinsen an die Republik.