Weltgrößter Börsenbetreiber entsteht
"Börsenhochzeit" Deutschland - USA
Auf dem internationalen Finanzmarkt zeichnet sich eine Hochzeit zweier Börsenbertreiber ab: Die Deutsche Börse und die US-Europäische NYSE-Euronext bestätigen heute fortgeschrittene Fusionsverhandlungen. Sollte es tatsächlich zu einem Zusammengehen der beiden Unternehmen kommen, würde dadurch der weltgrößte Börsenbetreiber entstehen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 10.02.2011
Fusion bestätigt
Als gleich an mehreren Börsen der Handel mit den Aktien der beiden Börsebetreiber aus Deutschland und New York kurzfristig ausgesetzt wird, bekommen die Gerüchte um eine anstehende Elefantenhochzeit neue Nahrung. Kurz darauf bestätigen beide Seiten: Ja, es werden Fusionsgespräche geführt, fix ist aber noch nichts.
Zusammenschluss schon einmal geplant
Beide Firmen entwickeln und betreiben Computersysteme, die das Handeln von hunderttausenden Aktien und anderen Finanzprodukten an den Börsen ermöglichen, beide Firmen beschäftigen mehr als 3.000 Mitarbeiter. Bereits vor fünf Jahren wollte die Deutsche Börse den damals noch europäischen Börsebetreiber Euronext kaufen, doch der entschied sich für die transatlantische Zusammenarbeit mit New York.
Weltweit größte Börse
Kommt es zu einer Einigung, dann entsteht der weltweit größte Börsenbetreiber. Die deutsche Börse wird dann bis zu 60 Prozent der Anteile halten. An der Spitze des Börseriesen soll aber New York-Chef Duncan Niederauer stehen, der Chef der Deutschen Börse Reto Francioni wird als Boss des Verwaltungsrates genannt.
Kurs der New Yorker Börse stark gestiegen
Obwohl der Fusionsvertrag noch nicht unterzeichnet ist, dürfen sich einige Anleger bereits heute freuen. Unmittelbar bevor die Papiere der beiden Börsen vorübergehend aus dem Handel genommen wurden, sind Verkaufszahlen und Kurs der New Yorker Börsenaktie nach oben geschnellt. Entweder hatten da Anleger eine gute Nase oder Insiderinformationen. Es gilt einmal mehr die Unschuldsvermutung.
Londoner Börse will Toronto kaufen
Noch eine zweite Fusion beschäftigt die Finanzwelt: Auch zwischen den Standorten London und Toronto wird verhandelt. Die Briten wollen dort ihren Rivalen kaufen, das Ergebnis wäre der viertgrößte Handelsplatz weltweit und die Nummer eins in der Sparte Rohstoffgeschäft.