ZeitZeitZeit...

8. April 2017, 21:58

Es ist ein Klangteppich aus Alltagsgeräuschen, in den der Besucher eintaucht, wenn er die Ausstellung "ZeitZeitZeit..." betritt. In dem dunklen Raum laufen gleichzeitig aktuelle Nachrichten über einen Bildschirm.

Die Installation führt uns die Reizüberflutung des urbanen Lebens vor Augen und Ohren. Der Besucher ist zurückgeworfen auf seine eigene Zeit-Wahrnehmung, erklärt Kuratorin Eva Kreissl: "Alle Menschen sind unterschiedlich und gehen auch unterschiedlich mit Zeit um. Ich habe versucht, für alle ein bisschen etwas an Zeiterfahrung in diese Ausstellung einzubauen."

Wenn die Zeit stehen bleibt

Zu sehen sind beispielsweise fünf Kurzfilme, die der Zuschauer nach jeweils 30 Sekunden stoppen soll: Subjektiv vergeht diese Zeitspanne beim Beobachten einer Wartenden in der Bushaltestelle langsamer, als beim Film, in dem gerade ein Beziehungskonflikt eskaliert.

Was wir empfinden, wenn plötzlich die Zeit stehen zu bleiben scheint, dieser Frage spürt die Installation "Zeitriss" nach. Was haben Sie getan, als Sie diese Radiomeldungen gehört haben? "Österreich ist frei" oder "USA: Der Ex-Beatle John Lennon ist gestern Abend vor seiner Wohnung in New York ermordet worden."

"Das, was man da gerade gemacht hat, schreibt sich in der Erinnerung fest mit diesem Ereignis", meint Kreissl. Durch die persönliche Erinnerung wird uns die Zeit und ihr Vergehen bewusst gemacht.

Etwas Alltägliches bewusst machen

Ob interaktive Stationen, Filme oder Toncollagen, die Besucher sind eingeladen, über das so selbstverständliche wie gleichermaßen unfassbare Phänomen "Zeit" nachzudenken.

"Ziel dieser Ausstellung ist, etwas ganz Alltägliches bewusst zu machen", sagt Kreissl. "Es geht nicht darum, dass man völlig entschleunigt sein soll oder dass man schneller werden soll, sondern es geht nur darum, darüber nachzudenken, wie gehe ich mit meiner Zeit um."

Die Schau "ZeitZeitZeit..." macht den Auftakt zu einer ganzen Reihe an Ausstellungen zum Thema "Zeit" im Jubiläumsjahr des Joanneums, betont dessen Intendant Peter Pakesch. Höhepunkt im Jubiläumsjahr wird am 26. November 2011 die Eröffnung des neuen Grazer Joanneumsviertels mit der neu aufgestellten Neuen Galerie und dem Besucherzentrum sein.

Textfassung: Red.