Wer darf darauf zugreifen?
Elektronische Gesundheitsakte kommt
Das elektronische Zeitalter schreitet auch in der Gesundheitspolitik voran. Nun soll die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) umgesetzt werden. Ärzte und Pflegepersonal sollen mit diesem System auf Befunde über Krankheiten und Behandlungen eines Patienten zugreifen können.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 12.2.2011
Speicher verbinden
Viele Gesundheitsdaten werden schon jetzt , bei Ärzten oder in Spitäler gesammelt, sagt Susanne Herbek, Geschäftsführerin der ELGA-GesmbH: "ELGA tut nichts anderes, als diese Speicher miteinander zu verbinden, um jeweils zwischen den Einrichtungen diese Informationen zur Verfügung zu stellen." Das sind etwa bereits vorhandene Röntgen- oder Laborbefunde von Patientinnen und Patienten, die für einen eingeschränkten Personenkreis elektronisch abrufbar sein sollen. Die Nutzung von ELGA sei für all jene Gesundheitsfachkräfte vorgesehen, die mit der Behandlung und Betreuung des Patienten betraut sind, beispielsweise Fachkräfte für Pflege, Rehabilitation oder Physiotherapie, sagt Herbek.
Keine zentrale Speicherung
Die Arbeiten für einen Index der Zugriffsberechtigten und eine Datenbank der Versicherten sind in der Endphase. Dann sollen die ersten Spitäler und Ärzte mit dem ELGA-System verknüpft werden, um die dort gesammelten Daten abrufen zu können. Susanne Herbek sagt, diese Gesundheitsinformationen würden nicht zentral gespeichert. ELGA solle nur ein elektronisches Vehikel sein, das den Austausch und den Zugriff auf Befunde und Arztbriefe zu ermögliche. Die Teilnahme an diesem Gesundheitsdaten-Austausch ist bedingt freiwillig, denn Patientinnen und Patienten sind automatisch dabei, wenn sie nicht Einspruch einlegen.
Patienten dürfen sich weigern
Es stehe jedem Patienten frei, sich gegen die Aufnahme seiner Gesundheitsdaten in ELGA auszusprechen, sagt Herbek. Die Patienten müssten das aber aktiv mitteilen. Und es "muss den Betroffenen klar sein, dass dann möglicherweise Informationslücken zu ihrem Krankenverlauf bestehen." Susanne Herbek von der ELGA-GesmbH sagt, dabei sei der Datenschutz besonders wichtig. Der erste ELGA-Gesundheitsdaten-Austausch soll im kommenden Jahr in einigen Pilotregionen stattfinden. Herbek ist aber überzeugt, dass ein Großteil Österreichs in den nächsten Jahren an ELGA angeschlossen werden kann.