Stadtplanung und Architekturpolitik
Maria Vassilakous Pläne
Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und Bürger/innenbeteiligung sind die Aufgabenbereiche der Vizebürgermeisterin von Wien Maria Vassilakou von den Grünen als Amtsführende Stadträtin. Im ArchitekturZentrum in Wien hat sie ihre Vorhaben auf dem Gebiet der Stadtplanung und Architekturpolitik vorgestellt.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 17.02.2011
Zehn Thesen
Es handle sich nicht um eine Wahlkampfrede, stellte Maria Vassilakou gleich zu Beginn klar, sondern um eine inhaltliche Darstellung ihres Programms als Planungsstadträtin für die nächsten fünf Jahre. In zehn Thesen hat sie dieses Programm aufgeschlüsselt, zehn Prinzipien, die zu Regeln werden sollen und deren Erfolg an den Veränderungen in der Stadt messbar sein wird. Grundsätzlich sieht Vassilakou die Aufgabe ihres Ressorts nicht nur im Bauen, sondern auch im Erhalten und Schaffen von Freiräumen in der Stadt.
Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung
Die Rückeroberung der autogerechten Stadt durch Fußgänger und Radfahrer kann in Form von Radstraßen stattfinden, durch großzügige Grünräume oder durch Kinderspielplätze. Dabei zählt Vassilakou - ebenso wie bei großen Prestigeprojekten - auf die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen, und zwar schon in frühen Planungsphasen, etwa wenn ein Wettbewerb ausgeschrieben wird.
Vassilakou sparte - und auch das ist wohl ein Unterschied zu Wahlkampfrhetorik - mit Kritik an ihren Amtsvorgängern. Zukunftsweisende Modelle, die vor ihrer Amtszeit initiiert wurden, sollen fortgeführt werden, aber noch konsequenter als zuvor. Patchwork-City nennt Vassilakou das Nebeneinander punktuell eingesetzter Pilotprojekte - diese sollen nicht Ausnahmen bleiben, sondern zur Regel werden.
Zustimmung von Fachleuten
Maria Vassilakou beendete ihren Vortrag mit der Aufforderung zu Dialog und Kontroverse in Architektur- und Planungsfragen. Konsens herrschte in der anschließenden Podiumsdiskussion: Viele der von der Planungsstadträtin angesprochenen Themen werden in Fachkreisen seit langem diskutiert und sind auch in den Forderungen der Vertretungen von Architekten und Stadtplanern verankert.
Bei einigen Anliegen aus dem Publikum, wie etwa flächendeckendem Internet-Zugang, der Stützung von Kleinhandel oder sozialen Anliegen, musste die Grüne Stadträtin darauf verweisen, dass das außerhalb ihrer Zuständigkeit liege.
Service
Die Grünen Wien - Maria Vassilakou
Architekturzentrum Wien