Merchandisingoffensive von Topclubs
Das Geschäft mit dem runden Leder
Ob Welt- oder Europameisterschaft, Champions League oder Bundesliga - das Geschäft rund um den Fußball boomt. Vom Originaltrikot bis hin zur Windel - die Vereine lassen kaum etwas aus, wenn es sich mit dem Clubemblem bedrucken und verkaufen lässt. Geht es um Gewinn und Umsatzzahlen, dann finden sich die spanischen Topclubs an der Spitze.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 24.02.2011
Stars als Zugpferde
In der Aufstellung der umsatzstärksten Vereine finden sich zum ersten Mal zwei Clubs aus dem Land des Welt- und Europameisters an der Spitze. Zumindest beim Geld rangiert Real Madrid vor dem FC Barcelona, so die jüngste Sport und Markt Studie. Die beiden Clubs haben im vergangenen Jahr zusammengerechnet 170 Millionen Euro aus dem Merchandising- und Lizenzgeschäft lukriert.
Für die anderen Vereine der primera divison bleiben da gerade einmal 20 Millionen an Einnahmen übrig, sagt Andreas Ullman von Sport und Markt: "Neben dem FC Barcelona hat Real Madrid an Stars in letzten Jahren noch einmal zugelegt und das spiegelt sich auch bei den steigenden Zahlen wider."
Trikot begehrtester Fanartikel
Um annähernd sechs Prozent konnten die Vereine der fünf europäischen Topligen ihre Einnahmen aus dem Merchandising- und Lizenzgeschäft steigern. Unter dem Strich macht das für die Clubs in Summe mehr als 630 Millionen Euro.
Nicht zuletzt durch zusätzliche Vertriebswege für den noch immer mit Abstand begehrtesten Fanartikel: "Den Launch des neuen Trikots kann man wunderbar auch über Facebook und Twitter begleiten. Das ist natürlich auch ein neuer Weg, um die Zielgruppe anzusprechen."
Angebot auf weibliche Fans abgestimmt
Der Studie zufolge interessiert sich jeder zweite Europäer für Fußball. Das Marktvolumen macht an die 12 Milliarden Euro aus. Allein der Umsatz mit den diversen Accessoires, die via Internet, Fanshops und Sportgeschäfte vertrieben werden, liegt bei den zehn europäischen Spitzenclubs deutlich über einer Milliarde Euro.
Ein Grund für das Plus in den Kassen ist, dass die Fußballclubs das Merchandisingangebot verstärkt auf die zunehmende Zahl weiblicher Fans abgestimmt haben, resümiert Hartmut Zastrow von Sport und Markt: "Das sieht man auf der globalen Ebene und an den Zuwächsen der Fans in den einzelnen Ländern. Und das doch eine Entwicklung, die zeigt, dass Fußball überall angekommen ist."
Österreich: Anstieg an Merchandisingeinnahmen
Diese Entwicklung zeigt sich mittlerweile auch in Österreich, wo die Merchandising- und Lizenzeinnahmen ebenso weiter wachsen. In der obersten Klasse schneiden am besten die beiden Wiener Vereine ab, die nach eigenen Angaben mit Fanartikel bis zu vier Millionen Euro pro Jahr einspielen - an die 20 Prozent des gesamten Umsatzes.