Neue Methode zur längeren Haltbarkeit
Lithium-Ionen-Akkus reparieren sich selbst
Lithium-Ionen-Akkus haben eine besonders lange Lebensdauer und versorgen fast jedes mobile Gerät mit Strom. Mit der Zeit werden aber auch diese Akkus beschädigt. Jetzt wurde eine Methode entwickelt, die beschädigte Akkus sich selbst reparieren lässt.
8. April 2017, 21:58
Über 1.000 Mal können die so genannten Lithium-Ionen-Akkus auf- und entladen werden. Bei diesen Vorgängen entstehen aber Risse im elektrisch leitenden Material. Dadurch schwindet auch die Leitfähigkeit und damit die Speicherkapazität des Akkus.
Der US-amerikanische Forscher Scott White von der University of Illinois hat jetzt kleine Kapseln aus Kunststoff entwickelt, die mit den flüssigen Metallen Gallium, Indium und Zinn gefüllt sind.
Diese Kapseln werden auf das beschädigte Material aufgetragen und zum Platzen gebracht. Dadurch setzen sie die flüssigen Metalle frei, die die Risse im leitenden Material wieder verschließen. Der Akku repariert sich also sozusagen von selbst, die Leitfähigkeit wird sofort wieder hergestellt. Wenn Akkus bereits bei der Produktion mit solchen Kapseln versehen werden, wird die Lebensdauer noch weiter verlängert.
Auch für die Brandprävention einsetzbar
Dasselbe Verfahren kann aber auch zur Brandprävention eingesetzt werden. Die Kapseln lassen sich auch mit flüssigem Kunststoff füllen, der bei Überhitzung die leitenden Materialien isoliert. So können gefährliche Brände oder gar Explosionen vermieden werden.
Bis solche Akkus auf den Markt kommen wird es aber noch mindestens fünf Jahre dauern, vermuten die Forscher.
Gstalter: Florian Petautschnig
Service
University of Illinois - White Addresses AAAS on Self-Healing Prospects for Lithium Ion Batteries