Nervosität in Peking steigt

Protest-Aufrufe in China

In China steigt die Nervosität angesichts des Umbruchs in den arabischen Ländern. Nachdem eine exil-chinesische Website in mehr als 20 chinesischen Städten wieder zu stillen Protesten aufgerufen hat, sind die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft worden. Auch der Druck auf ausländische Medien wächst.

Mittagsjournal, 27.02.2011

Maulkorb für ausländische Medien

Journalisten ausländischer Medien wurden am Freitag von den Sicherheitsbehörden in Peking telefonisch kontaktiert - und zu Gesprächen auf Polizeistationen zitiert. Eine ungewöhnliche Maßnahme, die von vielen als Ausdruck steigender Nervosität interpretiert wird. Chinas Behörden wollen die Berichterstattung über mögliche Proteste heute unterbinden. Aufrufe im Internet zu den sogenannten stillen Spaziergängen wurden zensuriert.

Bereits dutzende Festnahmen

Nach kleineren Protesten am vergangenen Sonntag sollen Dutzende Menschenrechtsaktivisten festgenommen worden sein. Mehrere Internetnutzer wurden offenbar angeklagt, weil sie die Aufrufe zu Protesten in Anlehnung an die Jasmin-Revolutionen im Nahen Osten, per Email weitergeleitet haben. Chinas oberste Sicherheitschef hat eines schon klargestellt: jeder Protest wird im Keim erstickt.