Tsunami verwüstet Küste

Riesenbeben erschüttert Japan

Ein ungewöhlich heftiges Erdbeben mit der Stärke 8,9 hat in Japan katastrophale Schäden angerichtet. Für Verwüstung sorgte vor allem ein Tsunami, der kurz nach dem Beben mit einer mehrere Meter hohen Welle die japanische Küste erreichte.

Nachrichten, 11.03.2011

Brände, Erdrutsche, Flutwelle

In Tokio schwankten die Hochhäuser, die Atomkraftwerke schalteten sich automatisch ab, Hochgeschwindigkeitszüge und U-Bahnen blieben stehen, der Flughafen Narita wurde geschlossen. Mehrere Brände brachen aus, unter anderem in einer Ölraffinerie. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Im Norden Japans wurden Menschen durch Erdrutsche verschüttet. Die größten Schäden dürfte aber eine bis zu acht Meter hohe Tsunami-Welle anrichten, die weite Teile der Honshu-Küste verwüstet. Fernsehbilder zeigen, wie die Flutwelle kilometerweit ins Landesinnere vordringt und ganze Landstriche unter Wasser setzt. In der Stadt Sendai an der Ostküste traten die Flüsse durch einströmendes Meerwasser über die Ufer und überfluteten Wohngebiete.

Ministerpräsident Naoto Kan rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die japanischen Verteidigungsstreitkräfte werden für Rettungsarbeiten in die schwer betroffene Präfektur Miyagi geschickt.

Weitere Tsunami-Warnungen und Nachbeben

Das Erdbeben ereignete sich gegen 14.45 Uhr Ortszeit (06.45 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio. Weitere schwere Nachbeben werden gemeldet. Eine Tsunami-Warnung wurde für die gesamte Region ausgegeben, unter anderem für Indonesien und die Nord- und Ostküste Taiwans. Auch af der zu den USA gehörenden Pazifikinsel Hawaii wurde eine Tsunami-Warnung ausgelöst.

Beben auch an der Börse

Die japanische Währung fiel gegenüber dem Dollar auf ein Tagestief von 83,29 Yen (0,726 Euro), nachdem sie zuvor bei 82,80 Yen gelegen hatte. Der Nikkei-Index schloss 1,7 Prozent schwächer auf einem Fünf-Monats-Tief von 1.0254,43 Punkten. Die Bank of Japan (BoJ) erklärte, sie werde alles tun, um die Stabilität der Finanzmärkte zu sichern und Liquidität bereitzustellen. Es sei eine Arbeitsgruppe zur Beobachtung der Folgen auf die Banken gebildet worden.