Gesundheitsminister: Waren werden streng kontrolliert

Lebensmittel aus Japan derzeit nicht gefährlich

Gesundheitsminister Alois Stöger gibt Entwarnung: Es bestehe keine Gefahr, dass radioaktiv verstrahlte Lebensmittel aus Japan nach Österreich kommen. Waren würden EU-weit streng kontrolliert. Man werde die Lage aber weiterhin genau beobachten. Besonders Fische aus dem Pazifik müssten in Zukunft noch strenger kontrolliert werden.

Mittagsjournal, 17.03.2011

Stöger: "Fische vor dem Störfall produziert"

Die radioaktive Wolke treibt vom beschädigten AKW Fukushima hinaus aufs Meer. Besteht die Gefahr, dass Fische radioaktiv verseucht werden werden und dann bei uns auf dem Teller landen? Gesundheitsminister Alois Stöger: "Bei den Fischen, die jetzt bei uns sind, besteht die Gefahr noch nicht. Sie sind alle vor dem Störfall produziert worden. Aber künftig muss man das sehr genau beobachten und wenn es notwendig ist, wird eine Ausweitung der Kontrollen vorgeschrieben werden."

Waren werden kontrolliert

Aus Japan selbst importiert Österreich nur sehr wenige Lebensmittel, und wenn, dann primär Produkte wie getrocknete Pilze, Tee, Soßen oder spezielle Gewürze. In der Regel kommen diese Sachen nicht direkt nach Österreich, sondern gelangen über große Häfen wie Rotterdam oder Hamburg in den EU-Raum. Dort werden sie streng kontrolliert, sagt Stöger, "unsere Grenz-Tierärzte an den Flughäfen Wien und Linz sind angewiesen, alle Waren aus Japan zu kontrollieren."

Stöger: Importverbot nur EU-weit sinnvoll

Die italienische Regierung ist offenbar nicht so entspannt. Zumindest hat Italien Lebensmittelimporte aus Japan gestoppt, und zwar bei jenen Waren, die nach dem Tag des Bebens produziert wurden. Stöger hält das für wenig sinnvoll: "Wenn man Importverbote erlässt, dann muss das die Europäische Union machen. Wir haben das auch deutlich eingefordert und sind auch mit der Europäischen Union in Kontakt." Sollte sich bei den Kontrollen zeigen, dass japanische Waren belastet sind, dann müsse man über ein EU-weites Importverbot reden.

Keine Gefahr von verstrahlten Lebensmitteln

Gefragt, ob er ausschließen kann, dass radioaktiv verstrahlte Lebensmittel nach Österreich kommen, sagt der Gesundheitsminister: "Das kann ich ausschließen. Wir haben klare Kontrollen." Wie lange die verstärkten Kontrollen noch aufrecht bleiben müssen, lasse sich derzeit nicht abschätzen, so Alois Stöger.

Service

ZAMG Prognose der Ausbreitung der Wolke

Zentrale Begriffe: Von Cäsium bis Super-GAU (science.ORF.at)

Zentrale Japan-Hotline der Bundesregierung:
Telefon 059133/9500