Jetzt offiziell: Schwerer Unfall
Löschversuche in Fukushima
Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima bemühen sich weiterhin die Einsatzkräfte um die Kühlung der Reaktoren und Brennstäbe - mit Wasserwerfern und Pumpen. Japan hat unterdessen die Schwere der Vorfälle in Fukushima hinaufgestuft. Offiziell wird nun nicht mehr von einem "Unfall" wie bisher gesprochen, sondern von einem "Schweren Unfall".
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 18.03.2011
Wasserwerfer im Einsatz
Es sind sehr einfache Mittel, mit denen jetzt versucht wird, die Reaktoren und die Brennstäbe in Fukushima 1 doch noch irgendwie zu kühlen. Den ganzen Tag über wurden Wasserwerfer eingesetzt, 120 Mann, Feuerwehrleute und Soldaten, arbeiten derzeit auf dem Gelände des Atomkraftwerks: "Wir können noch nicht sagen, ob und inwieweit diese Maßnahmen Wirkung zeigen", sagt Regierungssprecher Yukio Edano.
Die Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf Reaktorblock 3, wo sich die Brennstäbe mit dem hochgiftigen Plutonium befinden. Die Kühlversuche mit Wasser erfolgen auch aus der Luft, von Flugzeugen aus wird Wasser auf die Reaktoren gesprüht.
Stromkabel installiert
Eine Erfolgsnachricht gibt es heute: das Notstromkabel konnte inzwischen installiert werden. Damit dürften auch wieder die Pumpen in der Atomanlage funktionieren.
Hinaufgestuft
Die Vorfälle von Fukushima wurden heute übrigens von der Atomaufsichtsbehörde hinaufgestuft. Es handelt sich nun um einen Unfall der Stufe 5, das ist nur um 2 Stufen niedriger als die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
Schweigeminute
Um 14h26 Ortszeit ertönen heute in ganz Japan die Sirenen - in einer Schweigeminute wird der Opfer des schweren Bebens und Tsunami von vor genau einer Woche gedacht.
7.000 Tote hat die Katastrophe bisher offiziell gefordert, mehr als 10.000 Menschen werden noch immer vermisst. Eine halbe Million Menschen ist in Notunterkünften untergebracht. Die Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet gestalten sich weiter schwierig. Immerhin aber konnte heute der vom Tsunami zerstörte Hafen von Sendai soweit wieder instand gesetzt werden, dass nun Hilfslieferungen leichter zu den Bedürftigen gebracht werden können.
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