Auch OMV betrofffen

EU weitet Sanktionen gegen Libyen aus

Die EU hat ihre Sanktionen gegen Libyen ausgeweitet - jetzt steht auch die nationale libysche Ölgesellschaft auf der Liste: Die erweiterten Sanktionen sehen vor, dass alle Gelder der libyschen Ölgesellschaft in Europa eingefroren werden. Und sie verbieten alle Geschäfte mit ihr. Das betrifft auch die OMV.

Abendjournal, 23.03.2011

Ruinöse Auswirkungen auf Wirtschaft

Die OMV wird sich an die Sanktionen halten, heißt es auf Anfrage. Derzeit stünden aber ohnehin keine Öl-Lieferungen an. Wenn der Konflikt noch länger andauert, befürchtet der österreichische Handelsdelegierte der Wirtschaftskammer, David Bachmann, ruinöse Auswirkungen für Libyens Wirtschaft: es sei eine Frage von ein paar Wochen, bis es keine Gebrauchsgüter mehr gibt, sagt Bachmann.

Keine Löhne mehr

Schon jetzt werden Löhne nicht mehr ausbezahlt, die lybische Währung ist abgestürzt, der Handel steht. Außerdem haben alle Ausländer das Land verlassen. Darunter Ägypter, die bisher Libyens Felder bewirtschaftet haben, Krankenschwestern, Ärzte und Hilfskräfte.

Zukunft ungewiss

Die Zukunft des Landes - auch der Handel werden davon abhängig sein, wer Libyen nach Beendigung des Konfliktes regieren wird, sagt Bachmann: entweder eine neue Regierung, wobei sich die Frage stellt ob dann die alten Verträge noch gelten, oder die bestehende Regierung mit Gaddafi, dann könnte Libyen als Markt weg vom Fenster sein. Wenn der Konflikt nicht bald beendet wird, könnte Libyen sich laut Bachmann zu einem zweiten Afghanistan zurückentwickeln.