Erdgasleitung über Serbien
South Stream: Putin in Belgrad
Russlands Regierungschef Putin führt in Belgrad Wirtschaftsgespräche mit der serbischen Staats- und Regierungsspitze. Dabei geht es vor allem um den Bau der Erdgasleitung „South Stream“, die auch über Serbien führen wird. Gleichzeitig betonte Putin die Unterstützung Serbiens in der Frage des Kosovo, dessen Unabhängigkeit beide Länder nicht anerkennen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 23.03.2011
Werben um South Stream
Zentraler Punkt des mehrstündigen Besuchs von Wladimir Putin in Belgrad war das Treffen mit Staatspräsident Boris Tadic. Dabei fehlten die politischen Floskeln nicht, die das Verhältnis Moskaus und Belgrads beschreiben: Freundschaft, gegenseitige Hilfe und Brüderlichkeit im Geiste.
Doch auch Handfestes vermeldete Wladimir Putin: „Im Vorjahr stieg unser Handelsvolumen um mehr als ein Viertel auf 1,4 Milliarden Dollar. Damit wahrte Russland seine Position als einer der führenden Handelspartner Serbiens. Fortgesetzt haben wir die Verhandlungen auf dem Energiesektor, wobei wir detailliert die Pläne zur Umsetzung auf dem Gebiet von Öl und Gas erörtert haben. Gesprochen haben wir auch über die Beteiligung Serbiens am Projekt „South Stream“, wobei Gazprom heute das Potential dieses Projekts und seine Möglichkeiten für Serbien präsentiert hat.“
Bau ab 2013
Durch die Leitung „South Stream“ soll unter Umgehung der Ukraine Erdgas von Russland unter dem Schwarzen Meer über den Balkan nach Mitteleuropa geleitet werden. An dem Projekt beteiligt ist auch Österreich. Über Serbien sollen 450 Kilometer verlaufen. Die russische Seite versicherte heute, dass der Bau wie geplant 2013 beginnen werde. Festigen will Russland seinen Einfluss in und auf Serbien noch durch weitere Projekte auf dem Energiesektor. Dazu zählen die Modernisierung von Wasserkraftwerken, der Bau neuer Kraftwerke sowie ein Kredit von 800 Millionen US-Dollar, mit dem Infrastrukturprojekte russischer Firmen in Serbien finanziert werden sollen.