Reflektion der Situation im arabischen Raum

Die Biennale von Sharjah

Die Biennale von Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten feiert ihr 20jähriges Bestehen und widmet sich heuer den politischen Umbrüchen in der arabischen Welt. Geöffnet ist sie noch bis 26. Mai 2011.

Mittagsjournal, 23.03.2011

Während der Großteil der arabischen Welt ist in Aufruhr ist, herrscht in den Vereinigten Arabischen Emiraten Ruhe. In Dubai, Abu Dhabi oder Sharjah scheint es aufgrund des Ölreichtums keine unzufriedenen Staatsbürger zu geben.

Denn die Arbeitsmigranten, die 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen, besitzen keine Staatsbürgerschaft und könnten im Falle einer Demonstration sofort ausgewiesen werden. Daher hat man hier die Muße, die politischen Umbrüche der Region in dem Kunstereignis der arabischen Welt zu reflektieren: in der Biennale von Sharjah, die heuer ihr 20järhiges Bestehen feiert.

Gewalt und die Suche nach neuer Identität

Eine schlanke weiße Rakete ragt vor dem Eingang der Kunstbiennale in den blitzblauen Himmel, als wäre der Krieg das heimliche Thema dieser internationalen Kunstschau. Trotzdem, das ist keine Rakete sondern eine Skulptur und ermöglicht in dieser Gestalt neue Denkansätze. Denn die Aufgabe der Kunst sei es, die Produktion von Bedeutung in Frage zu stellen.

Über die ganze Stadt erstreckt sich diese Biennale an der 100 internationale Künstler, Filmemacher und Autoren teilnehmen. Ausgehend vom Museum für Moderne Kunst weit hinaus in die Altstadt. In vielen Arbeiten geht es um Gewalt und die Suche nach einer neuen Identität. Damit reflektiert die Biennale die aktuelle politische Situation der arabischen Länder mit den Mitteln der Kunst.

Text: Walter Gerischer-Landrock