Bei radioaktiver Belastung von Lebensmitteln
EU erlaubt höhere Grenzwerte
Seit dem Wochenende gelten für den Import japanischer Lebensmittel in die Europäische Union - also auch nach Österreich - höhere Grenzwerte für die radioaktive Belastung als bisher. Grundlage dafür ist eine Verordnung der EU, die auf Grenzwerte aus der Tschernobyl-Zeit zurückgreift und vorerst drei Monate in Kraft sein soll. In Österreich regt sich massiver Widerstand
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 30.03.2011
Verdoppelung der zulässigen Werte
Der Cäsium-Grenzwert für Lebensmittel aus Japan liegt seit Sonntag bei 1250 Becquerel pro Kilogramm, vorher waren es nur 600. Also eine glatte Verdoppelung. Begründet wird dies mit einer nuklearen Notstandssituation, obwohl davon in Europa keine Rede sein kann und der Gesundheitsschutz der Bevölkerung nach dem Vertrag von Lissabon eindeutig Vorrang haben müsste. Darauf weisen nicht nur Greenpeace und das Ökologie-Institut, sondern auch FPÖ und Grüne hin.
Streit um Alleingang
Im Büro des zuständigen Ministers Alois Stöger von der SPÖ heißt es, Österreich habe diese Verordnung nicht verhindern können - man sei aber im Vorfeld dagegen eingetreten und lehne die höheren Grenzwerte nach wie vor ab. Die Umweltorganisation Greenpeace meint, dass Österreich allein die alten Grenzwerte wieder in Kraft setzen könne - weil Gefahr für die Gesundheit bestehe. Stöger müsse handeln.