Kurt Ryslavy im MAK

Der Sonntagsmaler

Kurt Ryslavy versteht sich selbst als "Sonntagsmaler". Er lebt seit vielen Jahren in Brüssel und handelt dort mit österreichischem Wein. Am Sonntag, 10. April 2011, wird er im Rahmen einer Performance im Wiener MAK malen. Dort ist derzeit seine konzeptuell-skulpturale Intervention zu sehen.

Gemeinsam mit Kurator Sebastian Hackenschmidt hat Ryslavy Gegenstände aus der Möbelsammlung, aber auch aus dem Hausinventar ausgewählt und absichtlich beliebig, wie auf einem Flohmarkt arrangiert.

Die Kunst Ryslavys offenbart sich einem nicht auf dem ersten Blick. Die ausrangierten Möbel und Stofffetzen sind mit Preisschildern versehen, sodass der Eindruck entsteht, sie stünden zum Verkauf. Bei genauerer Betrachtung ist jedoch erkennbar, dass nicht die Möbel, sondern die Schilder selbst zu kaufen sind. Es handelt sich um signierte Zeichnungen des Künstlers.

Das ironische Spiel mit den Regeln des Systems Kunst und dessen Vermarktung nimmt seine Fortsetzung in der Publikumsbewirtung. Österreichische Winzer verkaufen ihren Wein direkt von den Europaletten zu Ab-Hof-Preisen. Eine gute Gelegenheit für die Ausstellungsbesucher, auch einmal wirklich delikaten Wein zu verkosten, meint Ryslavy, denn dass Kunst und Wein zusammengehen, sei ein weit verbreiteter Irrtum.

Kurt Ryslavy zählt zu den größten Importeuren österreichischer Weine in Belgien. Nach dem Glykolskandal hat er sich um eine Imageaufbesserung der Winzer im Ausland bemüht. Fälschungsskandale sind ja auch in der Kunst gerade hochaktuell. Im besten Fall führen sie zu einem nachhaltigen Strukturwandel.

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