Empfehlungen an Österreich
Siegfried Wolfs russische Perspektive
Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf (53) ist seit einem halben Jahr im Konzern des russischen Oligarchen Oleg Deripaska für die Autosparte verantwortlich. Im Ö1-Interview beurteilt er die Chancen auf dem russischen Markt hervorragend. Und Siegfried Wolf mahnt auch Reformen in Österreich ein.
8. April 2017, 21:58
"Vernünftige Lenkung" notwendig
Der Chef der "Ruissian Machines", Siegfried Wolf, im Mittagsjournal-Interview am 08.04.2011 mit
Rosige Aussichten
Wolf schätzt die Aussichten für Russland als Absatzmarkt für die Autobranche sehr rosig ein: 2015 werde Russland wichtiger sein als Deutschland, so Wolf. Russland habe großen Aufholbedarf, die Kaufkraft steige.
Gutes Vertrauensverhältnis
Die Vision Wolfs für die russische Autoindustrie: Geld verdienen sowie Arbeitsplätze sichern und neu schaffen. Aber Russland brauche Modernisierung und Internationalisierung, wo man aber gut unterwegs sei. Magna als Zulieferer habe da auch gute Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln. Ein neuerliches finanzielles Engagement von Oleg Deripaska sei da gar nicht notwendig, so Wolf. Wichtig sei das Vertrauen und das sei "besonders ausgeprägt".
Gute Zusammenarbeit mit der Politik
Mit dem ausgeprägten staatlichen Einfluss auf die russische Industrie kann Wolf gut leben: In einer Übergangsphase, in der sich die russische Wirtschaft befindet, brauche es eine "vernünftige Lenkung", und die Zusammenarbeit von Politik und Industrie sei gut.
Gespür für den Markt entwickeln
Der österreichischen Politik empfiehlt der Manager, klar zu definieren, wofür Österreich steht. Die Regierung müsse auf die Stärken bauen, die Schulen und die Ausbildung stärken. Dann gehe es darum, "das was man besonders gut kann, auch in die Welt zu verkaufen." Weiters sollte man das "Gespür" entwickeln, dass sich außerhalb der Grenzen Österreichs ein Markt abspielt: "Wir haben die Globalisierung, ob wir das wollen oder nicht." Wolf weiter: "Die Wirtschaft in Österreich hat eine weit bessere Handschlagqualität als sie in Österreich oft gesehen wird."
Für Autosparte zuständig
Siegfried Wolf ist im November 2010 nach 15 Jahren im austro-kanadischen Autozulieferkonzern Magna ins Firmenimperium des russischen Großindustriellen Oleg Deripaska gewechselt. Dort hat Wolf als Aufsichtsratsvorsitzender mit Durchgriffsrecht (Chairman of the Board of Directors) für die Pkw- und Nutzfahrzeugsparte "Russian Machines" mit über 70.000 Mitarbeitern die Verantwortung. Russian Machines gehört zur Deripaska-Holding Basic Element, an auch Wolf mit einem "klarem Stimmrecht" beteiligt ist.
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