Hunderte oder zehntausende Verletzte?
Ärzte erkunden die Lage in Libyen
Um der Zivilbevölkerung in Libyen besser helfen zu können, schickt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zusätzliche Experten in die Kriegsregion - unter ihnen den österreichischen Arzt Günter Kittel. Der Notarzt, Chirurg und Tropenmediziner hat Erfahrung mit Auslandseinsätzen und war bereits in Haiti, Pakistan, Kenia und im Sudan tätig.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 12.04.2011
Der österreichische Arzt Günter Kittel im Interview mit Astrid Petermann
Widersprüchliche Informationen
Als Hauptaufgabe seiner Mission bezeichnet es Kittel herauszufinden, wie viele Verletzte es gibt, welche Möglichkeiten die Spitäler in Libyen haben, wie viel Krankenpflegepersonal und wie viele Ärzte vorhanden sind. Für die Mitnahme medizinisch-technischer Geräte sei es jedenfalls noch zu früh. Die vorhandenen Informationen seien sehr widersprüchlich und reichten von einigen hundert bis zu zehntausenden Verletzten. Die Hilfe soll allen Seiten zugutekommen. Dem Roten Kreuz gehe es ausschließlich um humanitäre Hilfe ohne Parteinahme, deshalb erwarte man auch keine Behinderungen seitens der Regierung oder der Rebellen.