Konzerte und modernes Musiktheater
Osterklang verbreitet Angst und Schrecken
Die Karwoche und die Osterfeiertage finden in Wien auch kulturell ihren Niederschlag. So sind etwa beim Festival Osterklang heuer wieder Konzerte und modernes Musiktheater zu erleben. Zur Eröffnung am Freitag spielen die Wiener Philharmoniker, am Samstag erfolgt die Wiederaufnahme einer erfolgreichen Opernproduktion im Theater an der Wien.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 14.04.2011
Angst steht im Zentrum der Oper "Dialogues des Carmélites" von Francis Poulenc. Aus Angst vor der Welt tritt die junge Blanche de la Force in den Orden der Karmeliterinnen ein - doch die Französische Revolution steht ins Haus, und die Sicherheit im Kloster erweist sich als trügerisch.
Zwei Weltstars beim RSO Wien
Poulencs bedrückende, 1957 vollendete Oper feierte vor drei Jahren in der Inszenierung von Robert Carsen einen großen Erfolg im Theater an der Wien. Nun wird die Produktion wieder aufgenommen, zu hören ist abermals das ORF-Radiosymphonieorchester unter der Leitung von Bertrand de Billy, dem ehemaligen Leiter des RSO Wien. Mit Patricia Petibon als Blanche und Deborah Polaski als die Priorin Madame de Croissy sind in der Wiederaufnahme zwei Weltstars zu erleben.
Suk und Dvorak
Die Themen Angst und Tod durchziehen auch das Eröffnungskonzert des Osterklang-Festivals im Theater an der Wien. Die Wiener Philharmoniker spielen die Symphonie in c-Moll von Josef Suk, der das Werk mit "Asrael", dem Todesengel aus der islamischen Mythologie, betitelt hat.
Suk schrieb das Werk unter dem Eindruck zweier Todesfälle: 1904 starb sein Lehrer und Schwiegervater Antonin Dvorák, und wenig später auch Suks junge Ehefrau. Das Werk sei reich an persönlichen Bezügen zum Komponisten, meint Peter Schneider, der morgen am Pult der Philharmoniker stehen wird.
Am Programm des Konzerts stehen auch die Biblischen Lieder von Josef Suks Mentor Antonin Dvorák. Als Sängerin wird für die erkrankte Magdalena Kozena die Mezzosopranistin Dagmar Pecková einspringen.