Madame de Croissy im Theater an der Wien
Porträt Deborah Polaski
Im Theater an der Wien ist wieder Francis Poulencs Oper "Dialogues des Carmélites" zu hören. Die Inszenierung von Robert Carsen hatte dort 2008 Premiere und war von Publikum und Presse umjubelt worden. Brillierte damals Marjana Lipovsek als Madame de Croissy, debütierte diesmal Deborah Polaski in dieser Partie.
8. April 2017, 21:58
Seit Jahrzenten gehört die amerikanische Sängerin zu den international gefragten Wagner- und Richard-Strauss-Interpretinnen der großen Opernbühnen dieser Welt.
Kulturjournal, 20.04.2011
Starke Persönlichkeiten müssen sie sein, nur dann beginnt sich Deborah Polaski für sie zu interessieren. Das trifft auf Madame de Croissy ebenso zu wie auf Brünnhilde, Ortrud oder Elektra. Die ist überhaupt ihre Lieblingspartie. Bis dato hat sie sie weit über 180 Mal gesungen und zweimal eingespielt - mit Semyon Bychkov und Daniel Barenboim. Die Brünnhilden sang sie öfter als jede andere Sängerin in Bayreuth und natürlich an allen international renommierten Opernhäusern dieser Welt.
Durchbruch in Bayreuth
Deborah Polaski wurde in Wisconsin geboren, kam aber sehr früh nach Deutschland, wo sie gleich einmal als Senta in Wagners "Fliegendem Holländer" debütierte. Der internationale Durchbruch kam 1988, als sie in Bayreuth erstmals die Brünnhilde in der Inszenierung von Harry Kupfer mit Daniel Barenboim am Pult sang. Mit dieser Partie debütierte sie auch 1996 an der Wiener Staatsoper
Neben Strauss und Wagner kam nach und nach das französische Repertoire dazu wie Dukas "Ariane de Barbe Bleue" oder Berlioz' "Les Troyens". Das Repertoire ist umfangreich und dramatisch. Deborah Polaski war und ist auch heute mit über 60 viel gefragt. Dass sie immer noch singt, verdankt sie dem Umstand, bald in ihrer Karriere gelernt zu haben, "Nein" zu sagen.
Poulencs "Dialogues des Carmelites"
Gesangstechnisches gibt sie seit rund sechs Jahren an junge Sänger weiter. Das ist auch der Grund, warum man Debora Polaskis ihre Liedprogramme eingestellt hat.
Am Theater an der Wien debütierte sie als Madame de Croissy in Francis Poulencs Oper "Dialogues des Carmelites", ein Stück um Angst, Verzweiflung, Mut und Fanatismus während der Französischen Revolution.
Textfassung: Ruth Halle
Service
Francis Poulenc, "Dialogues des Carmelites", bis 29. April 2011, Theater an der Wien,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).
Deborah Polaski
Theater an der Wien - Dialogues des Carmelites