500 Plätze mehr gefordert
Ausbaubedarf bei Fachhochschulen
Seit 16 Jahren gibt es Fachhochschulen in Österreich, und seither schreiben sie eine Erfolgsgeschichte. Allerdings ist das Budget seit zweieinhalb Jahren eingefroren, das Wachstum der Fachhochschulen wird dadurch gebremst.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.04.2011
Wachstum eingefroren
37.000 Studierende, die Hälfte davon weiblich, studieren an 359 Fachhochschulstudiengängen rasch und effektiv: 78 Prozent derer, die beginnen, schließen auch ab, 98 Prozent davon in der Mindestzeit. Doch da ist ein großes Problem: Seit 2009 ist das Budget, das der Bund pro FH-Studentin oder -Student zu Verfügung stellt, eingefroren. Wachstum findet nicht statt.
Dabei sind die Studiengänge sehr gefragt. Nur einer von drei Bewerbern kann genommen werden, sagt Helmut Holzinger, Präsident des Dachverbandes der FH-Betreiber, der Österreichischen Fachhochschulkonferenz. Es sei aber im Interesse nicht nur der Studierenden, sondern auch der Wirtschaft, dass es zu einem Ausbau im Fachhochschulsektor komme, so Holzinger.
Wirtschaft fragt nach
Und da müsse der Staat reagieren, meint Holzinger. Die Mittel aus der Privatwirtschaft reichten nicht aus. 500 neue Studienplätze pro Jahr wären das Mindeste. Und Holzinger hebt hervor, dass 30 Prozent aller Studierenden im Fachhochschulsektor berufsbegleitend studieren. Sie drängen vermehrt in Studienfächer, die gut und wichtig sind, sagt Holzinger, aber nicht immer der Nachfrage entsprechen. So verzeichneten die Sozialstudiengänge den größten Zuspruch und das sei nicht deckungsgleich mit der Nachfrage der Wirtschaft, die Absolventen der Bereiche Technik und Naturwissenschaft benötige, aber auch Personen mit Doppelqualifikation in Technik und Wirtschaft. "Und da könnten Angebote der Fachhochschulen noch ausgebaut werden", regt Holzinger an.-
So ringen die Fachhochschulen also mit einer gewissen Beengung. Das Ziel der Fachhochschulkonferenz, im Jahr 2019 ein Viertel aller Studierenden zu beherbergen wird so nicht leicht zu erringen sein. Und auch die von der Regierung angestrebte Anhebung der Akademikerquote wird immer unrealistischer.