Zuwachs gebremst
Chinas Bevölkerung: 1,3397 Milliarden
Die chinesische Bevölkerung ist im vergangenen Jahrzehnt nur langsam auf 1,3397 Milliarden gestiegen. Nach den Ergebnissen der größten Volkszählung der Welt lag der jährliche Zuwachs seit 2000 nur bei 0,57 Prozent. Für den großen Zensus, der nur alle zehn Jahre stattfindet, haben im November sechs Millionen Volkszähler zehn Tage lang 400 Millionen Haushalte besucht.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 28.04.2011
Immer mehr in Städten
In China ist die Bevölkerung in den vergangenen 10 Jahren um rund 75 Millionen Menschen gestiegen. Derzeit leben in China eine Milliarde 340 Millionen Menschen. Das Bevölkerungswachstum hat sich damit weiter verlangsamt. Noch nie haben mehr Chinesen in Städten gewohnt. Die Zahl der alten Menschen nimmt rapide zu. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der jüngsten Volkszählung, die in Peking veröffentlicht worden sind. Die Zahlen könnten jenen in China Auftrieb geben, die eine Lockerung der Ein-Kind-Politik verlangen
Statistik beeindruckend
70 Millionen Euro hat man ausgegeben. Sechs Millionen Mitarbeiter haben mehr als 400 Millionen Haushalte besucht. Zum sechsten Mal hat das bevölkerungsreichste Land der Erde seine Bürger gezählt. Begonnen hat man mit dem Mammut-Projekt im vergangenen November. Und auch wenn manche Ergebnisse der großen Zählung nicht unerwartet ausfallen, die Statistik ist beeindruckend.
Schnelle Überalterung
Die Überalterung der chinesischen Bevölkerung ist zwar noch moderater als in westlichen Ländern. Aber sie schreitet viel schneller voran als dort. China könnte das erste Land sein, das schneller alt als reich wird bringen chinesische Bevölkerungsforscher das demographisches Problem auf den Punkt. Liegt das Durchschnittsalter der Bevölkerung derzeit bei 34 Jahren und damit etwa 8 Jahre unter jenem in Österreich. So wird bis 2050 jeder zweite Chinese älter als 50 Jahre sein. Eine Folge von Chinas Ein-Kind Politik, die seit der Einführung vor gut 30 Jahren immer noch strikt exekutiert wird. Wenngleich mittlerweile auch mit einer Reihe von Ausnahmeregelungen.
Kaum Pensionsabsicherung
Die schnelle Überalterung der chinesischen Gesellschaft, das Ende der traditionellen Großfamilie, wo mehrere Kinder für ihre Eltern und Großeltern sorgen konnten bringt die politisch Verantwortlichen unter Druck. Denn anders als in westlichen Ländern fehlt es in China an einem umfassenden nationalen Pensions- und Krankenversicherungssystem. Besonders betroffen sind hunderte Millionen Bauern und Wanderarbeiter, sagt Chang Xin, Ökonomin an chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften: Weil wir eine so große Bevölkerung haben, vor allem auf dem Land. Und weil sich die Bevökerungsstruktur so schnell ändert ist der Aufbau eines Rentensystems eine große Herausforderung für China. Es wird lange dauern, vielleicht Jahrzehnte bis das Rentensystem die ganze Bevölkerung vollständig abdeckt.
Ende der Ein-Kind-Politik gefordert
Und so fordern namhafte Bevölkerungsexperten in China eine deutliche Aufweichung der Ein-Kind- Politik. Das könnte die Überalterung und die damit einhergehenden Probleme, darunter auch einen möglichen Arbeitskräftemangel, dämpfen heißt es. Ein Schritt, den Chinas Führer zumindest derzeit noch ablehnen.