Irrepressibles beim donaufestival

Performance "Mirror Mirror"

Als Verwirklichung einer kindlichen Phantasie bezeichnet der britische Sänger und Komponist Jamie McDermott die Bühnenperformance "Mirror Mirror", die er am Samstag, 7. Mai 2011, mit seiner Gruppe "The Irrepressibles" beim Donaufestival in Krems aufführt.

"Musik mit Mitteln der darstellenden Kunst "

Die Musik dazu, geschrieben vom Gründer des zehnköpfigen Orchesters, ist als Album erschienen, doch ist das Live-Spektakel weit mehr als das bloße Abspielen der Songs, verspricht McDermott: "Mit der Live-Performance will ich eine Erweiterung meiner Musik mit Mitteln der darstellenden Kunst schaffen. Dazu gehört die Beleuchtung, das Bühnenbild, die Choreographien, die Kostüme - all das soll zu einem lebenden Organismus werden."

Für die aufwändige Bühneninszenierung, ein an barocke Tableaux Vivants erinnerndes Gesamtkunstwerk, arbeitet McDermott mit einem Sounddesigner und einer Modemacherin zusammen. Die Kopfbedeckungen zur aktuellen Show hat der Londoner Designer Philip Treacy entworfen, dessen ausgefallene Hutkreationen kürzlich auch bei der königlichen Hochzeit für Gesprächsstoff sorgten.

Umgeben von Mystik aufgewachsen

In der Musik und den Inszenierungen der Irrepressibles hat Jamie McDermott zu einer Ästhetik gefunden, die er bereits als Kind herbeigesehnt hat: "Ich war ein sehr introvertiertes Kind und wuchs in einem katholischen Umfeld auf, umgeben von der Mystik und der Ikonographie der Kirche. Ich begeisterte mich für Magie und hatte eine wilde Vorstellungskraft. Ich dachte mir Musik aus, und erfand dazu auch Bilder - alles nur im Kopf. Als Jugendlicher wurde ich dann Sänger einer Rockband."

Als Student entdeckte McDermott die Musik von Bert Brecht und Kurt Weill, die Choreographien von Merce Cunningham und die Bildwelten von Filmen wie "Blade Runner" oder "Dancer In The Dark". Diese Einflüsse ließen den Plan reifen, nicht weniger als die Revolution der Popmusik einzuleiten.

Momente der Nähe

Derzeit arbeitet Jamie McDermott an der Komposition einer Oper, die vom lettischen Radiochor aufgeführt wird und vom Krieg handelt. Diesem Thema kann selbst der Ästhet Jamie McDermott keinerlei Schönheit abgewinnen, wiewohl Schönheit, Trauer und Schmerz doch nah beieinander liegen: "Es gibt kaum Schöneres, als wenn man mit einem Freund ist, der weint - das sind wunderbare, intensive Momente der Nähe, auch wenn sie traurig sind. Oder wenn man sich von einem geliebten Menschen, mit dem man viel geteilt hat, trennt - darin liegt für mich, so verrückt das klingt, echte Schönheit."

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