Gratis einsteigen, teuer upgraden

Millionengeschäft mit Online Games,

Online Browser Games sind zuzeit sehr gefragt. Das sind Spiele, die ohne großen Aufwand und ohne vorherhige Installation im Internet-Programm, dem Browser, gespielt werden können. Diese Spiele sind zwar grundsätzlich kostenlos. Trotzdem machen die Entwickler und Anbieter damit Millionen.

Morgenjournal, 07.05.2011

Verständlich für (fast) alle

Einfach, praktisch, gratis. So lassen sich die Online Browser Games wie die Bauernhof-Simulationen Farmville oder Monster World und auch Baller- oder Wettkampfspiele am besten beschreiben. Mitspielen kann jeder, der einen Computer und einen Internet-Zugang hat - im 21. Jahrhundert ist das praktisch jeder. Man braucht keine Bedienungsanleitung, weil die Spiele auf Anhieb verständlich sind. Und sie sind kostenlos.

Milliardengeschäft

Damit das Gemüse schneller wächst, sind viele bereit zu zahlen. Das Geld sitzt im Internet locker, denn die virtuellen Güter kosten nicht viel. Meist sind die Waffen oder Autos für kleine Cent- und Euro-Beträge zu haben. Aber die Masse macht's: Millionen Menschen nutzen diese Online Games. Weltweit haben die Spiele-Anbieter 2009 virtuelle Güter im Wert von rund eineinhalb Milliarden Euro verkauft. Innerhalb der nächsten beiden Jahre sollen es vier Milliarden Euro sein. Allein in Deutschland setzt die Branche schon mehr um als die Musikindustrie.

Investoren kommen

Spiele-Entwickler Bigpoint (Battestar Galactica, Fast&Furious) hat nach eigenen Angaben fast 200 Millionen Nutzer, zehn Prozent davon kaufen virtuelle Güter. Der Umsatz liegt bei über 100 Millionen Euro im Jahr. Vor Kurzem sind zwei Groß-Investoren aus den USA bei Bigpoint eingestiegen - der Wert der Firma liegt jetzt bei 400 Millionen Euro. Wertvolle Firmen wachsen da heran. Und die Branche wird zulegen. Schon steigen die großen Hersteller von Konsolenspielen wie Ubisoft oder Electronic Arts ins Geschäft ein. Denn die Bereitschaft, komplexe Spiele im Elektronik-Markt zu kaufen, sinkt. Stattdessen züchten die Spieler lieber Tomaten im Internet, für zwei Euro wechseln sie vielleicht sogar die Farbe.