Ort weiter unbekannt

Ehefrau durfte Ai Weiwei besuchen

Anfang April wurde der weltbekannte chinesische Künstler Ai Weiwei festgenommen. Seit damals gab es keine Nachricht von ihm. Sonntagabend hat ihn seine Frau erstmals besuchen dürfen. Aber wo Ai Weiwei festgehalten wird, ist nach wie vor nicht bekannt.

Morgenjournal (II), 16.05.2011

Erste Begegnung seit 43 Tagen

Das Treffen fand in der Nacht statt, an einem unbekannten Ort, und es hat nur kurz gedauert. Lu Qing, die Frau von Ai Weiwei, durfte das erste Mal seit 43 Tagen mit ihrem Ehemann sprechen. Laut Angaben der Schwester des weltbekannten Künstlers geht es Ai Weiwei den Umständen entsprechend gut, er bekomme auch die Medikamente, die er benötige. Die Polizei habe der Familie aber immer noch nicht mitgeteilt, wo der Künstler tatsächlich festgehalten wird.

Wegen "Wirtschaftsverbrechen"

Ai Weiwei, der Chinas Führung immer wieder offen kritisiert hatte, war Anfang April am Flughafen von Peking verhaftet worden, als er nach Hong Kong ausreisen wollte. Anfänglich hatten die Behörden über die Festnahme geschwiegen. Mittlerweile werden Ai Weiwei öffentlich Wirtschaftsverbrechen zur Last gelegt. Allgemein wird erwartet, dass ihm der Prozess gemacht wird.

Internationale Kritik

Seine Festnahme hatte international heftige Kritik ausgelöst. Jüngst wurden in China Dutzende Dissidenten, Menschenrechtsanwälte und Internet-Blogger verhaftet. Menschenrechtsorganisationen bezeichnen die Kampagne gegen politisch Unliebsame als die Schärfste in China seit vielen Jahren.

Übersicht