Die Zeichnerin Ceren Oykut

Istanbul - Karte der Seele

Ceren Oykut ist Zeichnerin. Ihr Motiv: das urbane Leben. Ihre Inspiration: Istanbul, die Stadt, in der sie lebt, die sie er-lebt. Als Beobachterin reflektiert sie Menschen, Tiere, Gebäude, Materialien, Landschaften. Das Ergebnis ist eine Landkarte ihrer eigenen Seele.

Istanbul sei nur das Werkzeug, sagt Ceren Oykut. Wäre sie in Wien geboren, könnte Wien das Werkzeug sein. Ursprünglich war die 33-jährige Malerin und absolvierte die Universität der bildenden Künste in Istanbul. Das sei ihr aber nicht genug gewesen, Malen war nicht das richtige Ausdrucksmedium, und so tauschte sie Pinsel gegen Zeichenstift.

Surreale Stadt der Zukunft

Ceren Oykuts Schwarz-Weiß-Stil ist simpel, plakativ und doch tiefgründig. Schwarzer Humor und die Liebe zu Karikaturen ist in ihren Zeichnungen zu spüren - Hauptthema ist ein surreales Istanbul der Zukunft. Ein primitives Leben wird da in Ceren Oykuts Vorstellung wieder real, die Stadt ist überflutet und Menschen fischen von kleinen Booten aus.

Ihre Bilder entwickelt die Zeichnerin in Gedanken ständig neu, abhängig von Stimmung und psychischer Verfassung. "Psychologische Archäologie" nennt das die Künstlerin.

"Anabala" mit Baba Zula

Ceren Oykut zeichnete für Magazine, für Kinder- und Schulbücher, schloss sich internationalen Künstler-Kooperationen an, war Live-Zeichnerin für die Bühnenperformance der türkischen Oriental-Dub-Band Baba Zula. Zu dieser Zeit entstand gemeinsam mit dem Sänger der Band Murat Ertel ein Projekt: "Anabala".

Mit "Anabala" war alles möglich. Ein Freiraum mit verschmelzenden Grenzen: Die Künstler inspirierten sich gegenseitig - visuell und musikalisch. Sehr theatralisch und immer improvisiert.

Es entstanden Sound-Designs für ihre Ausstellungen, Live-Performances und Kollaborationen mit zahlreichen anderen Künstlern. Nun will Ceren Oykut wieder verstärkt alleine arbeiten, wieder ihre "eigenen Shows machen".

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Ceren Oykut