Förderung für neue Bauweise

Energieautark mit Passivbauten

Im Jahr 2050 soll Österreich nur so viel Energie verbrauchen, wie im eigenen Land erzeugt wird. Dazu ist nicht nur mehr Energie aus erneuerbaren Quellen nötig, sondern auch Sparen beim Verbrauch. Ein Weg dorthin ist die Förderung von Passivhäusern, denn fast ein Drittel des Energieverbrauchs in Österreich wird für die Heizung und Kühlung von Gebäuden benötigt.

Morgenjournal, 25.05.2011

Reportage von der Baustelle der größten Passivhausanlage Europas

Dämmung ist der Schlüssel

Die Baustelle liegt im dritten Wiener Gemeindebezirk, auf dem Areal des früheren Aspang-Bahnhofes. Mehr als 800 Wohnungen werden dort gebaut. Das Besondere: die Gebäude werden als Passivhäuser errichtet - also besonders gut gedämmt. Die Wärmedämmung ist 30 bis 45 Zentimeter dick, erklärt Michael Pech, Vorstand des Österreichischen Siedlungswerks, einer der Bauträger der Anlage.

Gesiebte Luft

Passivhäuser brauchen um bis zu 90 Prozent weniger Heizenergie als konventionelle, schlecht gedämmt Häuser. Das wird bei steigenden Ölpreisen immer wichtiger. Außerdem sei die Qualität der Raumluft durch die kontrollierte Belüftung sehr gut. Die Filter der Belüftungsanlage müssen allerdings regelmäßig getauscht werden und führen zu höheren Betriebskosten, sagt Karl Wurm, Obmann der gemeinnützigen Bauvereinigungen in Österreich.

Europa-Vorreiter

Die Mehrkosten bei der Errichtung von Passivhäusern werden zum Großteil durch die Wohnbauförderung ausgeglichen. Das sei auch der Grund dafür, warum in Österreich europaweit die meisten Passivhäuser stehen. 5.600 Wohnungen wurden bisher in Passivhausbauweise errichtet, fast Dreiviertel davon haben gemeinnützigen Bauvereinigungen gebaut. Das wäre ohne Förderungen nicht möglich gewesen, sagt Obmann Karl Wurm.

Halbe Tonne CO2 pro Wohnung

Für die Wohnhausanlage auf den Aspang-Gründen hat die Stadt Wien insgesamt 40 Millionen Euro an Förderung zur Verfügung gestellt. Dafür erwartet sie sich eine reale Einsparung von rund einer halben Tonne Treibhausgas-Emissionen pro Wohnung und Jahr. Die ersten Mieter sollen spätestens im nächsten Frühjahr einziehen.

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