Als Krisenvorsorge

OeNB will Reserven erhöhen

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat im Vorjahr 290 Millionen Euro Gewinn gemacht. 90 Prozent davon muss die Nationalbank an den Staat abliefern. Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny drängt darauf, dass die Nationalbank mehr Reserven aufbauen darf. Weil die Regierung auf den Gewinnanteil nicht verzichten will, sucht Nowotny nach anderen Wegen.

Abendjournal, 26.05.2011

"Beitrag zur Stabilität"

Haupteinnahmequelle der Nationalbank sind Zinserträge durch Kredite an andere Banken und durch ihre Finanzanlagen. Die Risiken für Nationalbanken sind aber im Zuge der Wirtschaftskrise gestiegen. Es sei nicht klar, wie lange der aktuelle Aufschwung anhalten werde, sagt Gouverneur Nowotny. Er will daher die Sicherheiten der Nationalbank unbedingt erhöhen, denn "eine stabile Notenbank ist ein wichtiger Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Stabilität", so Nowotny.

Zwei Milliarden mehr

Insgesamt verfügt die Bank über Reserven in Höhe von 6,4 Milliarden Euro. Damit sind die finanziellen Risiken der Bank gedeckt. Aber die Nationalbank will noch mehr Geld zurücklegen und die Sicherheiten in den nächsten zehn Jahren um zwei Milliarden Euro erhöhen. Wiederholt hatte die Notenbank daher gefordert, einen größeren Teil ihres Gewinnes behalten zu können. Nach der jüngsten Entscheidung der Regierung ist diese Hoffnung aber geplatzt.

Rücklage aus Erträgen "vorab"

Die Bank will jetzt ihre Sicherheiten weiter so erhöhen wie auch schon in den vergangenen Jahren, erklärt Gouverneur Ewald Nowotny: "indem wir aus unseren Erträgen vorab als Rücklage im Rahmen des Möglichen eine entsprechende Dotierung vornehmen." Im Rahmen des Möglichen habe man außerdem beim Personal und den Sachkosten gespart. Nowotny hofft, dass die Diskussion um Privilegien in der Bank jetzt abgeschlossen ist. Den Forderungen der Regierung nach weiteren Sparmaßnahmen erteilt er eine Absage.