Atomthema zum Auftakt

G-8-Gipfel hat begonnen

Die Staats- und Regierungschefs der acht größten Industriestaaten der Erde, der sogenannten G-8, sind am Nachmittag zu ihrem Gipfeltreffen in Frankreich eingetroffen. Sie wurden von Frankreichs Präsident Sarkozy in Deauville in der Normandie begrüßt. Gleich zu Beginn soll über das Thema Atomkraft diskutiert werden.

Abendjournal, 26.05.2011

Stresstests nicht nur in EU

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso forderten eine Ausweitung der AKW-Stresstests über die Grenzen Europas hinweg. Am Mittwoch hatte sich die Kommission auf europaweite Stresstets für Atomkraftwerke (AKW) geeinigt, die bereits am 1. Juni beginnen sollen. Vor allem als Antwort auf die Atomkatastrophe von Fukushima wollen die G-8-Länder rasch die Sicherheitsvorschriften für Kernkraftwerke weltweit verschärfen.

Thema "Arabischer Frühling"

Zweites wichtiges Thema des Gipfels ist die Unterstützung des "arabischen Frühlings", der seit vergangenen Dezember totalitäre Regime in Nordafrika und der arabischen Welt erschüttert. An dem Gipfel nehmen - neben anderen Afrika-Vertretern - auch die Regierungschefs von Ägypten (Essam al-Sharaf) und Tunesien (Beji Caid Essebsi) teil. Ägypten und Tunesien setzen auf internationale Milliardenhilfe für die Reformen. Ägypten kalkuliere mit bis zu 8,5 Milliarden Euro bis Mitte nächsten Jahres, wie französische Medien berichteten. Tunesien beziffert den Bedarf auf 17,6 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren. Die Weltbank könnte demnach bis zu vier Milliarden Euro aufbringen, außerdem könnte sich die Europäische Bank für Wiederaufbau engagieren.

Bei der Hilfe für die Reformländer in Nordafrika und im Nahen Osten spielt die EU nach eigener Einschätzung eine führende Rolle.