Konzertmeisterin im "Intrada"-Porträt
Valya Dervenska, Violine
Ursprünglich wollte sie Klavier lernen: Valya Dervenska, Jahrgang 1981, die ihr Violin-Studium an der Musik-Uni Wien 2008 beendet hat und nun Kammermusik studiert. Die junge Bulgarin, der "Intrada" bereits ein Radioporträt widmete, ist seit 1. Juli 2011 als Konzertmeisterin bei den Heidelberger Philharmonikern engagiert.
27. April 2017, 15:40
Valya Dervenska spielt aus Werken von Mozart, Mendelssohn, Berg und Piazzolla.
W. A. Mozart: Violinkonzert Nr. 5, 1. Satz; F. Mendelssohn-Bartholdy: Violinkonzert E-Moll, op. 64; A. Berg: Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels", 1. Satz; A. Piazzolla: "La Muerte el Angel" (Trio D'Ante) - Ausschnitte.
"Ich komme aus einer Musiker-Familie, meine Eltern sind Pianisten. Schon mit drei Jahren konnte ich besser Klavier spielen als manche Schüler meiner Mutter. Und ich wollte unbedingt Klavier lernen. Aber meine Mutter meldete mich zu spät in der Musikschule für den Klavierunterricht an - und es gab nur noch Plätze für Geige. Ich habe damals geweint und war nicht zu beruhigen. Dennoch entdeckte ich meine Liebe zur Geige - und habe immer geübt, obwohl es mit fünf nicht so viel zu üben gab", erzählt Valya Dervenska, gebürtige Bulgarin, Jahrgang 1981, über ihre Anfänge.
Von Ende 2000 bis 2008 studierte sie an der Wiener Musik-Universität Konzertfach Geige bei Michael Frischenschlager und schloss ihr Magisterstudium 2008 mit Auszeichnung ab.
Danach absolvierte sie Konzertfach Kammermusik bei Johannes Meissl.
Durch Meisterkurs nach Wien
Nach Wien kam die junge Geigerin, die damals bereits ein Stipendium für Miami hatte, durch einen Meisterkurs bei Michael Frischenschlager.
Profunde Ausbildung
2004 hatte Dervenska ein Erasmus-Stipendium an der Londoner Royal Academy of Music Erich Grünberg.
Ab 2009 absolvierte sie ein Postgraduate-Studium bei Augustin Dumay sowie in der Kammermusik-Klasse des "Artemis-Quartetts" in Brüssel.
Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin
"Ich bin sehr glücklich als Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin. Denn diese drei Bereiche ergänzen sich sehr gut", erzählt die erfolgreiche Musikerin.
Konzertmeisterin in Heidelberg
2011 hatte Valya Dervenska einen großen Erfolg: das vierte Probespiel brachte ihr die Konzertmeister-Stelle bei den Heidelberger Philharmonikern.
Erfolgreich mit "Trio D'Ante"
Eine besondere Affinität hat Dervenska zur Kammermusik: seit über fünf Jahren gehört sie dem "Trio D'Ante" an. Als die damalige Geigerin des seit 2003 bestehenden Ensembles ins Ausland ging, fragten ihre bulgarischen Kolleginnen Donka Angatscheva (Klavier) und Teodora Miteva (Cello), ob sie für Konzerte einspringen könnte:
"In kurzer Zeit musste ich die schwierigsten Trios lernen. Die Konzerte waren sehr erfolgreich - und so haben wir das neue Trio gegründet."
CD-Debüt 2010 ...
Das gefragte Ensemble, das rund 30 Konzerte im Jahr gibt, hatte im September 2010 sein CD-Debüt mit Werken von Astor Piazzolla und Enrique Arbos.
CD-Tipp
"Cuatro Estaciones Portenas - Trio D'Ante: Astor Piazzolla, Enrique Arbos", Gramola, 98873
... neue Klassik-CD im Herbst 2011
Und im Herbst dieses Jahres wird die zweite CD des Trios mit Werken von Rachmaninoff, Shostakovich, Chopin und Liszt bei "Gramola" erscheinen.
Vielfältige Praxis
Seit rund 15 Jahren konnte Dervenska vielfältige Praxis sammeln: sie gab Recitals, Konzerte und Kammermusik-Konzerte in Bulgarien, Österreich, Tschechien, Deutschland, in der Schweiz, in Slowenien, Italien, in Ungarn und Japan. Seither spielte sie unter anderem unter Dirigenten wie Emil Tabakov, Justus Frantz, Martin Kerschbaum und Jan Latham-König.
Zahlreiche Wettbewerbs-Siege
Seit 1995 hat Valya Dervenska zahlreiche 1. Preise bei namhaften Wettbewerben gewonnen, zuletzt 2006 den internationalen "Stefanie Hohl"-Wettbewerb der Musik-Universität Wien.
Zu einer ihrer wichtigsten Auszeichnungen zählt der "Alban Berg-Preis", den sie 2002 bei der Internationalen Sommerakademie "Prag Wien Budapest" für die Interpretation des Violinkonzertes des Komponisten erhielt:
"Ich hatte das Berg-Konzert bei einem Meisterkurs mit Vladimir Spiwakow gehört, der es unglaublich schön spielte. Dann habe ich es in einem Monat gelernt - und damit gewonnen. Es ist eines meiner Lieblingswerke", berichtet Dervenska, die auch Stipendiatin der Alban Berg Stiftung war.
Herbst-Auftakt mit Brahms in Sofia
Und wie Dervenska kürzlich erfuhr, wird sie am 7. Oktober die Herbst-Saison in der Bulgaria Hall in Sofia eröffnen:
Mit dem Symphonieorchester des bulgarischen Rundfunks wird sie unter Leitung von Chefdirigent Emil Tabakov das Brahms-Violinkonzert spielen.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Wie lauten die Zukunftswünsche der erfolgreichen Geigerin?
"Mit dem Engagement in Heidelberg als Konzertmeisterin ist für mich schon ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Sehr wichtig ist mir, dass ich mich als Solistin, Kammer- und Orchestermusikerin weiter entwickeln kann", so Valya Dervenska.
Service
E-Mail – Valya Dervenska
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien - Internationale Sommerakademie PragWienBudapest (isa)
Royal Academy of Music
Queen Elisabeth Music Chapel
Trio D'Ante
Alban Berg Stiftung
Appolonia Festival of Arts
Artemis Quartett
Augustin Dumay
Bozar
Cervo Festival
Cyprus Music Information Centre - 19th International Chamber Music Competition - Thessaloniki
Czech Philharmonic Orchestra
Festival Bled
Festival of Chamber Music Plovdiv
Flagey
Heidelberger Philharmoniker
International Jeunesses Musicales Competition Belgrade Serbia
KKL Luzern
March Music Days Ruse
Musikverein Wien
Prinzregententheater
Remeber Enescu
Sendai International Music Competition
Sofia Music Weeks
Sofia Philharmonic Orchestra
Sofia Soloists
Vienna Classical Players