Lernmethoden des Alters
Geragogik – Lernkonzepte für Senioren
Die Geragogik beschäftigt sich mit Lernmethoden im hohen Alter und entwickelt eigene Lernkonzepte speziell für Senioren. Seit 2007 gibt es an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems einen eigenen Masterstudiengang für dieses Fachgebiet.
8. April 2017, 21:58
Viktoria Felmer ist eine Absolventin des Masterstudiums für Geragogik. An Arbeit mangelt es ihr nicht - In den letzten Jahren hat sich aus dieser noch neuen Wissenschaftsdisziplin bereits ein eigenes Berufsfeld entwickelt: Geragoginnen und Geragogen konzipieren Bildungsveranstaltungen und Bildungsprojekte speziell für Menschen in der zweiten Lebenshälfte.
Dabei geht es weniger um das schulische, formale Lernen, sagt Felmer: "Das gehört sicher auch zur Geragogik, aber nicht nur. Denn es geht sehr stark darum, das Lernen auch in den Alltag zu integrieren. Da geht es auch um Gesundheitsprävention, dass man den Leuten bewusst macht: wie können sie länger gesund bleiben. Es ist ja erwiesen, dass Bildung dazu beiträgt das Leute länger gesund bleiben. Also es geht nicht darum, dass ich alte Leute in einen Kurs setze und sage: du lernst jetzt das und das und wir haben dieses oder jenes Thema."
Als Beispiel für ein geragogisches Konzept nennt Felmer das "Seelernetz"-Projekt, das zurzeit in 20. Wiener Gemeindebezirk stattfindet.
"Das ist ein Grätzelprojekt, wo es darum geht, ältere Menschen in Gruppen zusammen zu führen, die sich dann selber um ihr Grätzel kümmern sollen, sich in die Gesellschaft einbringen sollen", sagt Felmer.
Seit 2009 gibt es auch den Berufsverband der österreichischen Geragoginnen und Geragogen, dessen Ziel es ist, den Begriff "Geragogik" bekannter zu machen, sowie geragogische Projekte in Österreich zu fördern.
Gestaltung: Florian Petautschnig
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