Hoffnungsmarkt Schwarzmeer-Region

8. April 2017, 21:58

Schwerpunkt Verkehrswege und Kraftwerksbauten

Der Schwarzmeerraum mit seinen 140 Millionen Einwohnern ist für Österreich und seine Unternehmen ein interessanter Absatzmarkt, sagt Georg Krauchenberg, Leiter der Südosteuropa-Abteilung in der Wirtschaftskammer Österreich. Gerade im Bereich Infrastruktur und Verkehr bestehe in den Ländern rund ums Schwarze Meer ein großer Nachholbedarf: Straßen- und Bahnbau und Ausbau der Donau als Verkehrsweg und bessere Nutzung der Schwarzmeer-Häfen.

Darüber hinaus gebe es Potenzial im Kraftwerksbau, sagt Krauchenberg, speziell in der Türkei mit Wasser- und Gaskraftwerken. Und in Georgien, wo großes Potential an Wasserkraftwerken bestehe.

Neue Geschäfte anbahnen

Im Energiesektor ist natürlich auch die geplante Erdgas-Pipeline Nabucco zu nennen, an der die OMV federführend beteiligt ist und die die EU mit den kaspischen Erdgasvorkommen verbinden soll. Der Projektstart hat sich allerdings auf 2013 verzögert. Aber auch andere Unternehmen, etwa die Baukonzerne Strabag und Porr, der Stromkonzern Verbund oder der Anlagenbaukonzern Andritz sind bereits stark in der Region vertreten, sagt Krauchenberg.

Das World Economic Forum könnte heimischen Betrieben helfen, neue Geschäftskontakte in der Region zu finden, glaubt Krauchenberg, denn die Schwarzmeerregion könnte für Österreich zum Wachstumsmotor werden. Es gebe Begegnungen mit wichtigen Politikern. Wien kristallisiere sich auch weiter als Drehscheibe für den gesamten Raum und könne sich in Gesamteuropa damit profilieren.

Drittwichtigster Exportpartner

Im vergangenen Jahr sind österreichische Güter im Gesamtwert von rund 7 Milliarden Euro in die Länder rund ums Schwarze Meer exportiert worden, die Schwarzmeerregion ist nach Deutschland und Italien bereits Österreichs drittwichtigster Exportpartner, allein die Exporte in die Türkei haben sich in den letzten 10 Jahren verdreifacht.