Erik Norden, bildende Kunst

27. April 2017, 15:40

"Ich habe seit jeher gezeichnet und mir immer schon gewünscht, dass dies ein Teil meines beruflichen Lebens wird. Nachdem mir das in der Oberstufe zu wenig war, ging ich nach Wien. Es hat sich durch meine stark handwerkliche Ausbildung dann immer stärker herauskristallisiert, dass ich in dieser Richtung weiter machen will - Inhalte mit bildender Kunst zu formulieren", berichtet Erik Norden, gebürtiger Tiroler aus Reutte, Jahrgang 1983, der in Niederösterreich aufgewachsen ist, über seine Anfänge.

Seit 2006 studiert er an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Begonnen hat er mit Kunst im öffentlichen Raum bei Mona Hahn. 2009 wechselte er in die Fotografie-Klasse von Matthias Herrmann. Nach einem Studien-Aufenthalt an der Facultat de Belles Arts in Barcelona entschied sich Norden für den Bereich "Art in Practice" bei Judith Huemer. Abschließen wird er bis 2013.

Seine Grundausbildung hatte Norden an der Wiener HBLA für künstlerische Gestaltung mit den Schwerpunkten Holz, Silberschmieden und Keramik, wo er 2004 maturierte.

Selbstbild und Alltägliches

"Meine Arbeiten haben sehr viel mit Identität, mit anderen Menschen und mit mir selbst zu tun. Auch Räume spielen eine große Rolle. Ich setze mich weniger mit abstrakten, philosophischen Themen, sondern eher mit alltäglichen Erfahrungen auseinander", charakterisiert Norden, dessen Fokus bei der Zeichnung liegt, seine Werke.

1. Preis bei "Fiat Ducato"-Wettbewerb

2011 gewann Erik Norden den 1. Preis beim "Fiat Ducato"-Wettbewerb der Akademie. Gefordert waren dabei die Einbindung der Logos von Akademie und Fiat, sowie die Umsetzbarkeit des Entwurfs in Klebefolien.

"Ich habe hier alle möglichen Vorgänge rund um das Auto beschrieben. So steht zum Beispiel über dem Sitz der Fahrerin oder des Fahrers 'Driver'. Und über dem Hinterreifen steht 'This is were the dogs pee', also: 'Hier machen die Hunde hin'. Bei den Türen beschreibe ich, wie sie auf gehen und was sie danach verdecken. Im ersten Moment denkt man: Was soll das eigentlich? Und dann erkennt man die humorvollen Beschreibungen der Vorgänge rund um das Auto", erklärt Norden.

Gestaltung bei "Poolbar Festival"

Ebenfalls 2011 ging Erik Norden siegreich aus dem Vorarlberger "Poolbar"-Kunstwettbewerb hervor: "Hier geht es um die Familie als Kern allen Übels, also ein kritisches Thema. Für dieses Projekt habe ich auf meine Comics zurückgegriffen." Für die Poolbar hat er fünf Container-Fronten mit Bildern von familienkritischen Geschichten gestaltet.

Graphic Novel "Carrer De Les Carolines"

Zu einem der wichtigsten Projekte Nordens zählt seine erste Graphic Novel "Carrer De Les Carolines", ein Reisebericht über seinen Studienaufenthalt in Barcelona, an dem er seit 2010 arbeitet:

"Es ist ein subjektiver Reisebericht, der auch Informationen über den Alltag gibt. Ich habe als Stadtreporter auch Orte porträtiert, aber keine typischen Touristen-Attraktionen. Derzeit sind es 40 Zeichnungen, etwa 20 werden noch dazu kommen. Bei der Text-Frage überlege ich noch, wie ich sie löse. Denn bei einer Graphic Novel ist das Zusammenspiel von Bild und Sprache sehr wichtig", erklärt Norden, der sein Projekt als Taschenbuch veröffentlichen will.

Gestaltung der Strandbar Herrmann 2012

Heuer war ein sehr erfolgreiches Jahr für Norden: er gewann auch den Wettbewerb für die Gestaltung der Wiener Strandbar Herrmann bei der Urania für die Saison 2012.

Ausstellungen

Seit 2007 hat sich Erik Norden an zahlreichen Ausstellungen beteiligt. Darunter jährlich an den an den Akademie-"Rundgängen", an "I more than marked" in Berlin (2008), an "Call Exhibition – academy of revusal" an der Akademie, beim Startfestival in Novi Sad, an "oberflächlich und tief " im Wiener "g7 Studio", an "ordinary people" im Offspace Wien (alle 2009), sowie an der "g7 Ausstellung" (2010).

Zuletzt zeigte er im Frühjahr 2011 in der Schau "you made my day !!" im Wiener Cafehaus "Urania" 70 Bleistift-Zeichnungen, die im Rahmen einer New-York-Exkursion entstanden sind.

Fortsetzung der Graphic Novels

Wie lauten die Zukunftswünsche des jungen Künstlers?

"Ich möchte als freischaffender Künstler von meiner Arbeit leben können. Im Zentrum soll die Zeichnung stehen und ich will unbedingt mit den Graphic Novels fortsetzen. Außerdem wünsche ich mir, auch als Lehrender tätig zu sein", so Erik Norden.