Folge des Reaktorunfalls in Fukushima?
Japanische Wale Cäsium belastet
Der oft kritisierte Walfang an den Küsten Japans gehört dort für viele Menschen zur Tradition - Jetzt könnte es möglicherweise ein Umdenken geben. Walfänger entdeckten jetzt vor der japanischen Insel Hokkaido Spuren von Radioaktivität in den Tieren.
8. April 2017, 21:58
Seit dem Unglück am 11. März im Atomkraftwerk Fukushima strömt radioaktives Wasser in den pazifischen Ozean. Die japanische Regierung hat darauf den Fischfang rund um das Atomkraftwerk untersagt.
Die japanische Nordinsel Hokkaido liegt etwa 600 Kilometer vom Unglücksort entfernt. Die dort gefangenen Zwergwale weisen einen Cäsiumgehalt von rund 24 beziehungsweise 31 Becquerel pro Kilogramm auf und sind damit deutlich unter dem in Japan höchstzulässigen Wert von 500 Becquerel. - Zum Vergleich: Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl lag der höchst zulässige Wert sogar bei 600 Becquerel pro Kilogramm.
Die japanische Bevölkerung befürchtet dennoch, dass noch mehr Radioaktivität in den Pazifik strömen könnte und damit noch weitere Meereslebewesen auf Dauer radioaktiv verseucht werden könnten.
Dabei ist bis jetzt noch gar nicht geklärt, ob dieser Cäsiumgehalt in den Walen tatsächlich von der Atomkatastrophe von Fukushima stammt, da es keine früher gemessenen Werte an Meerestieren gibt - Es ist also nicht klar, wie hoch der Cäsiumanteil vor dem Unglück war. Von Seiten der japanischen Regierung heißt es, man wolle die Entwicklung jetzt weiter im Auge behalten.
Gestaltung: Florian Petautschnig