Proteste gegen Pensionssparpläne
750.000 Briten zum Streik aufgerufen
In Großbritannien bekommt die konservativ-liberaldemokratische Koalitionsregierung den Zorn der Gewerkschaften zu spüren. Bis zu 750.000 Lehrer und andere Bedienstete des öffentlichen Sektors sind zum Streik aufgerufen um gegen die Pensionssparpläne von Premierminister Cameron zu demonstrieren. Es ist vom größten Streik seit 30 Jahren die Rede.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.06.2011
Öffentlicher Sektor streikt
Zwei Drittel aller Schulen bleiben in Großbritannien geschlossen, Finanz- und Arbeitsämter ebenso, Gerichtstermine fallen aus und wer nach Großbritannien via Fähre oder Flugzeug einreist muss beim Zoll mit langen Wartezeiten rechnen.
Staatsdiener wehren sich gegen Pensionssparpläne
Hunderttausende Staatsdiener bleiben der Arbeit fern. Mit gutem Grund argumentiert Mark Serwotka, Generalsekretär der Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst: Die Regierung attackiere die Pensionen, dies sei unfair und daher werde gestreikt, so Serwotka.
Zehn Milliarden Loch in der Pensionskassa
Die Beamten sind vom Sparpaket am stärksten betroffen. Ihre Gehälter sind traditionell nicht besonders üppig, aber die Aussicht auf eine gute Pension war bisher für viele die Motivation im öffentlichen Dienst zu arbeiten.
Nun droht ein zehn Milliarden Euro Loch in der Pensionskasse, nur höhere Beiträge, länger arbeiten und weniger Pension am Ende können dem entgegen wirken, sagt Premierminister David Cameron.
Der Protest sei falsch, zudem habe nur eine Minderheit an Gewerkschaften beschlossen zu streiken, so Cameron.
Weitere Streiks ab Herbst möglich
Der Protest könnte sich aber schnell ausweiten, viele Gewerkschaften wollen noch abwarten, was die Verhandlungen bringen, sollte die Regierung hart bleiben, drohen weitere Streiks spätestens im Herbst.