"Kriminelle Strukturen" im Nordkosovo

KFOR-Chef: "Recht und Gesetz durchsetzen"

Vergangene Woche hat es wieder zwischen Serben und Kosovaren Auseinandersetzungen gegeben. Es geht dabei um den Norden des Kosovo, wo die serbische Minderheit lebt. Der Kommandant der KFOR-Truppen sieht es als Hauptaufgabe, gegen "kriminelle Strukturen" in der Region "Recht und Gesetz" durchzusetzen.

Mittagsjournal, 03.08.2011

Christian Wehrschütz spricht mit dem Kommandanten der KFOR-Truppen, Erhard Bühler

Mit allen Kräften "draußen"

Die KFOR braucht mehr Soldaten im Kosovo, Österreich schickt weitere 150 Mann, damit befinden sich 600 österreichische Soldaten im Rahmen der KFOR im Kosovo. Man müsse versuchen, jede weitere Eskalation zu vermeiden, sagt der Kommandant der KFOR-Truppen, Erhard Bühler. Die Verstärkung solle die angespannte Situation entlasten, denn derzeit sei man mit allen Kräften "draußen", er habe keine Reserven mehr, so Bühler.

Kriminelle Strukturen

Der KFOR-Kommandant kritisiert, dass man zu lange zugelassen habe, dass sich im Norden des Kosovo radikale und kriminelle Strukturen bilden können, "die multiethnisch aufgestellt sind - kosovo-albanisch als auch kosovo-serbisch." Und gerade bei diesen Strukturen gehe es um Machterhalt und Geld. "Das sind jene, die das wirkliche Sagen haben im Norden, die die bewaffneten Kräfte steuern und die an sich friedliebende Bevölkerung als Geisel nehmen." Serbien, aber auch der Kosovo und die internationale Gemeinschaft hätten hohes Interesse an einer Beruhigung. "Wir müssen Recht und Gesetz auch im Norden durchsetzen. Das ist die entscheidende Frage." Das sei aber eine polizeiliche Angelegenheit. Die Politik könne anschließend Lösungen erarbeiten, so Bühler.

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