Musik aus Europa und Lateinamerika

Ethno in Transit

Acht Musiker aus sieben verschiedenen Ländern in einer Band: Am Freitag, 5. August 2011, gastiert die bunt zusammengewürfelte Formation Ethno in Transit im Wiener Club Ost. Die Bandmitglieder kommen aus Österreich und Italien, Estland Schweden und Schottland, sowie Slowenien und Chile.

In ihrer Musik verbinden sie verschiedenste europäische und lateinamerikanische Folktraditionen zu einem Crossover, den sie selbst als "Music of the world" bezeichnen.

Kulturjournal, 05.08.2011

Zwischen estnischer und österreichischer Volksmusik, Balkanklängen und lateinamerikanischen Einschlägen - das Spannende an der Musik von "Ethno in Transit" ist, dass sie sich kaum festmachen lässt. Die Übergänge zwischen den verschiedenen Traditionen sind fließend. Und immer dann, wenn man glaubt, in einem Land angekommen zu sein, kommt auch schon der Sprung ins nächste, so Ferdinando Stern aus Chile.

Kenngelernt hat sich die Band auf sogenannten Ethno-Camps - Musikertreffen, bei denen traditionelle Musik aus unterschiedlichsten Ländern gespielt wird. Ein Ort des Austausches, so Stern. Und mit Ethno in Transit habe man diesen Gedanken weiterführen wollen.

Wachsende Szene

Bisher vor allem in Europa, findet heuer erstmals ein solches Camp in Australien statt. Die Szene sei ständig am Wachsen. Essenziell dabei sind die Workshops, das gegenseitige Unterrichten - und natürlich die Konzerte. Und die führen die Musiker teils auch an etwas ungewöhnliche Locations, wie etwa zuletzt in Slowenien, in ein Gefängnis, wie der Steirer Hermann Haertl erzählt.

Die Musik von Ethno in Transit ist ein permanentes Wechselspiel zwischen den Traditionen. Dabei gebe es naturgemäß solche, die sich leichter verbinden lassen, bei denen der gemeinsame Nenner größer ist, und solche, die auf den ersten Blick kaum vereinbar sind, so Hermann Haertel und Ferdinando Stern.

Wie ähnlich sich verschiedene Traditionen dabei aber auch sein können, zeigen Haertel und die estnische Geigerin Maarja Nuut anhand zweier Tänze. In der Durchmischung entsteht so etwas Neues, ganz in der Tradition traditioneller Musik, wie Stern erklärt.

Auch eigene Projekte der Bandmitglieder

Die größte Schwierigkeit für die Band ist es, die gemeinsamen Konzerte zu koordinieren, weshalb derzeit vorwiegend während der Sommermonate getourt wird. Österreich ist dabei nur kurze Zwischenstation auf einer Reise, die die Musiker heuer schon von Slowenien über Finnland nach Estland und England geführt hat und die nächste Woche auf dem Sziget-Festival in Budapest und mit anschließenden Konzerten in Rumänien und Italien weitergeht.

Unterm Jahr haben alle ihre eigenen Projekte zwischen Theater, Folk, Jazz und Klassik - musikalische Backgrounds, die man auch in der Musik von Ethno in Transit spürt. Schließlich sei alles Musik und die Trennung zwischen den einzelnen Stilen sowieso etwas eher Abstraktes, so Daniel Moser.

Das Konzert heute im Club Ost ist ein Doppelkonzert: Unter dem Titel "Ethno Hotel" treten Ethno in Transit gemeinsam mit der Wiener Weltmusikformation Hotel Palindron auf - zuerst getrennt, abschließend dann beide Bands gemeinsam.

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