Jubel für "Die Sache Makropulos"

Großer Erfolg mit Janácek-Oper

Mit großer Spannung und vielen Hoffnungen haben Besucher der Salzburger Festspiele die Premiere von "Die Sache Makropulos" erwartet. Eine selten gespielte Oper der tschechischen Komponisten Leos Janácek. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Kultur aktuell, 11.08.2011

Tobender Applaus im Festspielhaus

Einer war gestern im Auditorium des Großen Festspielhauses überglücklich: der Salzburger Kurzzeitintendant Markus Hinterhäuser. "Die Sache Makropulos" von Leos Janácek war ganz seine Sache, er hat sie in das bereits vom Vorgänger bestimmte Programm als wichtige Zugabe quasi hinzuerfunden. Aber nicht nur der Intendant war glücklich, sondern das ganze Festspielhaus tobte nach einer spannenden, hochkonzentrierten Aufführung, die keine Wünsche offen ließ.

Ungetrübten Jubel gab es für die umwerfende Hauptdarstellerin Angela Denoke und das ganze Ensemble, für den Dirigenten Esa-Pekka Salonen und auch - und das gibt es nicht so oft - für das ganze Inszenierungsteam, den Schweizer Regisseur Christoph Marthaler und seine kongeniale Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock. Sie stellt einen holzgetäfelten Gerichtssaal auf die Bühne, der auf beiden Seiten von gläsernen Kabinen begrenzt wird, in denen sich pantomimische Nebenhandlungen vor Beginn und zwischen den Akten vollziehen.

Trank ewiger Jugend

Gericht gehalten wird letztlich über Emila Marty, die nicht sterben kann, weil sie die Sache Markropulos einst am Hofe des Kaisers Rudolf in Prag an sich genommen hat, einen Trank ewiger Jugend. Wie die ewige Jugend aber auch ein Fluch sein kann, das zeichnet Angela Denoke gesanglich und darstellerisch so einfühlsam, dass sie das Publikum in höchste Ekstase versetzte.

Die Musik von Leos Janácek, die aus rhythmischem Sprechgesang besteht und im Orchestergraben durch die Wiener Philharmoniker aufs Schönste in ihrer Klangfülle ausgelotet wird, steigert sich zum Ende hin gewaltig, ein berührender Moment, in dem uns Emilia Marty verlässt und uns allein mit den Fragen über ewigen Schönheit, Jugendwahn und den eigentlichen Sinn des Lebens lässt.

Ö1 sendet Mitschnitt

Viel nachzudenken, viel nachzuhören gibt es, wenn man diesen eindrucksvollen Opernabend beendet hat. Nachhören kann man ihn jedenfalls am Samstag, 13. August 2011 im Programm Österreich 1.