Technische Probleme

China ruft Schnellzüge zurück

Knapp drei Wochen nach der Kollision von zwei Hochgeschwindigkeitszügen in Ost-China hat der Hersteller 54 Züge wegen technischer Mängel zurückgerufen. Das gesamte Hochgeschwindigkeitsnetz wird jetzt untersucht, die maximalen Geschwindigkeiten sollen verringert werden

Abendjournal 12.08.2011

Tragischer Unfall: 40 Tote

40 Menschen kommen ums Leben, fast 200 werden verletzt, als am 23. Juli zwei Hochgeschwindigkeitszüge frontal auf einer Brücke in Ost-China zusammenstoßen. Eine in China bislang beispiellose Debatte bricht aus. Von Schlamperei ist die Rede, aber auch von Korruption.

Generelle Sicherheitsprüfung

Schließlich sieht sich die Regierung gezwungen, die Notbremse zu ziehen: Sie veranlasst eine generelle Sicherheitsüberprüfung des gesamten Hochgeschwindigkeitsnetzes und ordnet eine Verringerung der maximalen Geschwindigkeiten von 350 auf 300 Kilometer in der Stunde an.

54 Schnellzüge zurückgerufen

Und heute werden Züge sogar zurückgerufen, 54 Superschnellzüge, die auf der Strecke von Peking nach Shanghai hätten eingesetzt werden sollen. Das ist der bislang schwerste Schlag für das Hochgeschwindigkeitsnetz in China, das schon viele Milliarden verschlungen hat.

Ursache des Unglücks unbekannt

Dabei weiß man noch immer nicht, was nun wirklich das Unglück bei Wenzou verursacht hat. Von einem Blitzschlag ist zunächst die Rede, später von einem Signalfehler und von mangelhaften Notfallplänen.

Kritik an Management

Zudem wird Kritik laut am Management. Es heißt, man habe das Netz zu rasch ausgebaut, dabei sei die Sicherheit auf der Strecke geblieben. Auch das Ergebnis der offiziellen Ermittlungen bleibt vage. Die staatliche Untersuchungskommission erklärt, das hätte nicht passieren dürfen, der schwere Unfall wäre vollständig vermeidbar gewesen.