Interessentenansturm oder Hackerangriff?

"Wartungsarbeiten" statt Spritpreisvergleich

Autofahrer sollten sich ab heute im Internet über die günstigste Tankstelle in ihrer Umgebung informieren können, denn die Tankstellen müssen ihre Preise bei der zuständigen Behörde E-Control melden. Doch statt mehr Transparenz und Wettbewerb heißt es auf der Seite derzeit nur "Wartungsarbeiten". Ein Hackerangriff wird nicht ausgeschlossen.

Mittagsjournal, 16.08.2011

Baustellenzeichen

Auf www.spritpreisrechner.at sollten Autofahrer seit heute früh herausfinden, wo die günstigste Tankstelle in Ihrer Nähe ist. Aber auf der Seite war stundenlang nur ein Baustellenzeichen und die kurze Erklärung zu sehen, dass der Spritpreisrechner wegen Wartungsarbeiten zurzeit leider nicht verfügbar ist. Tausende Abfragen zugleich hätten das System lahmgelegt, sagt Johannes Mayer von der E-Control. Die Ursache kenne man noch nicht. Es könnten tatsächlich interessierte Autofahrer sein oder auch "eine Art Hacker-Angriff".

Ursache noch unklar

Das System ist für bis zu 1.000 Abfragen pro Sekunde ausgelegt, seit Stunden sind es aber bis zu 5.000 - für den E-Control-Mann ein Hinweis darauf, dass da eine Maschine bzw. eine Software im Hintergrund laufend Abfragen absetzt. Bei einem Hackerangriff wird es vermutlich noch länger dauern, bis der Spritpreisrechner zur Verfügung steht, sagt Mayer. Denn dann müssten die Sicherheitsvorkehrungen verschärft werden. Sollte es doch nur das enorme Interesse der Autofahrer sein, werde man einfach die Kapazität der Server erweitern, sagt Mayer, dann könnte die Seite in wenigen Stunden online gehen.

Transparenz angestrebt

Der Spritpreisrechner sollte Autofahrern die fünf günstigsten Tankstellen in Ihrer Umgebung anzeigen. Wirtschaftsministerium und E-Control wollen mit diesen Service den Preisvergleich erleichtern und so für mehr Wettbewerb am Treibstoffmarkt sorgen.