Preise steigen stärker als Löhne

Hohe Inflation dämpft Kauflust

Die höchste Teuerungsrate sei drei Jahren könnte der labilen Wirtschaft einen zusätzlichen Dämpfer verpassen: Die Preise steigen stärker als die Löhne, den Menschen bleibt weniger Geld zum Ausgeben. Das schwäche den privaten Konsum als eine Stütze der Konjunktur, warnt das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO).

Mittagsjournal, 17.08.2011

Reallöhne sinken

Nach EU-Berechnungen beträgt die Inflation in Österreich sogar 3,8 Prozent. Das ist der höchste Wert seit September 2008. Die hohe Inflation bedeutet, dass die Preise derzeit stärker steigen als die Lohnzuwächse, sagt Josef Baumgartner vom WIFO. Anders gesagt: Die Reallöhne sinken. Das WIFO geht in seiner Prognose davon aus, dass die Reallöhne gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent zurückgehen, rechnet Baumgartner vor.

Dämpfer für Konjunktur

Das heißt, dass die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben und damit auch künftig weniger Geld ausgeben dürften. Und das könnte sich auf einen erhofften Wirtschaftsaufschwung negativ auswirken, sagt Baumgartner. Dazu komme die Unsicherheit wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten. Alles zusammen "könnte bewirken, dass der Konsum verhalten bleibt."

Harte Herbstlohnrunde

Angesichts der steigenden Inflation sieht Baumgartner den wirtschaftspolitischen Spielraum derzeit sehr eingeschränkt. Für den Herbst rechnet der Experte zudem mit harten Verhandlungen um Lohnerhöhungen.